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Wasser mal anders – Denkmal in Berlin für Sinti und Roma

Zum Weltwassertag am 22.03.2022 hatte sich unser Religionskurs bezüglich des Unterrichtsthemas „Nationalsozialismus“ mit diesem Denkmal beschäftigt. Auf der Fahrt der Jahrgangsstufe 10 nach Berlin vor den Osterferien hatten wir die Möglichkeit, dieses Denkmal zu besuchen.

Das vom israelischen Künstler Dani Karavan entworfene Denkmal befindet sich in einem Ausläufer des Tiergartens, einem Stadtpark in Berlin. Es handelt sich um ein großes kreisrundes Wasserbecken von zwölf Meter Durchmesser mit schwarzem Grund – alles spiegelt sich im Wasser. Das Wasser auf dem schwarzen Grund symbolisiert so Tiefe und Tränen, die Endlosigkeit der Trauer um die ermordeten Sinti und Roma. Eine einzelne stets frisch abgelegte Blume liegt auf einer dreieckigen Stele in der Mitte des Wasserbeckens. Die Stele soll an den Winkel auf der Kleidung der KZ-Häftlinge erinnern und zusammen mit der Blume ruft sie in dem Betrachter Trauer und Anteilnahme hervor, will sie an jeden Einzelnen erinnern und Hoffnung auf neues Leben inmitten der vom Wasser dargestellten tiefen Trauer wecken. Umgeben ist das Wasserbecken von flachen Steinen, die Namen von Orten der NS-Verbrechen tragen. Am Rand des Beckens steht das Gedicht „Auschwitz“ von Santino Spinelli in drei verschiedenen Sprachen, das die dargestellte Trauer mit Worten zu umschreiben sucht:

Eingefallenes Gesicht
erloschene Augen
kalte Lippen
Stille
ein zerrissenes Herz
ohne Atem
ohne Worte
keine Tränen.

Es war eine sehr besondere Erfahrung, das Denkmal in „echt“, persönlich, zu sehen, und im Religionskurs zu vertiefen. Es hat uns sehr bewegt, dieses Denkmal zu besuchen. Leider werden Sinti und Roma immer wieder vergessen, wenn es darum geht an die Opfer des Holocaust zu erinnern. Doch dieses Denkmal bringt nicht nur Aufmerksamkeit für die Ermordeten, sondern regt zum Nachdenken an.

(Religionskurs BF, Stufe 10)

Confidentia in futurum