Das Wolfgang-Ernst-Gymnasium (WEG) in Büdingen wurde erneut als „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet. Diese besondere Zertifizierung, verliehen durch die Initiative „MINT Zukunft schaffen“, ehrt Schulen, die Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) in den Fokus ihrer Bildungsarbeit rücken. Bei der Rezertifizierung ging es nicht nur um das besondere Konzept und bereits bestehende MINT-Projekte, die für die Erstauszeichnung zentral waren. Nun überzeugte das WEG durch den kontinuierlichen Ausbau des überdurchschnittlich breiten Angebots und die stetige Weiterentwicklung seiner naturwissenschaftlichen Anstrengungen.
Der Erfolg der Schule gründet auch darauf, dass bereits seit Jahren Leistungskurse in den MINT-Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik durchgängig angeboten werden. Besonders hervorzuheben ist auch, dass das Wahlfach Informatik entgegen allgemeinen Tendenzen in den Kursen eine Frauenquote von bis zu 40 Prozent aufweist, was in einem traditionell männerdominierten Fach nicht selbstverständlich ist. Die Schülerinnen und Schüler können mittlerweile Informatik ab der 11. Klasse wählen und anstelle einer zweiten Naturwissenschaft ins Abitur einbringen. Hier lernen sie nicht nur die Grundlagen des Programmierens und der Datenbankverwaltung, sondern tauchen tief in theoretische Informatik und Datenverständnis ein, was weit über das übliche Anwenderwissen hinausgeht und für die weitere berufliche Bildung von großem Vorteil sein kann.
Ein weiteres Highlight ist der Experimentalunterricht in Physik und Chemie für die Jahrgangsstufe 8. „Jede Woche wird experimentiert – das ist das Besondere,“ betont Thorsten Olemotz, Fachsprecher für Mathematik. Als selbständige Schule hat das WEG die Möglichkeit, Geld in eine Doppelbesetzung ausgewählter Stunden zu investieren. In den halben Klassen können die Schülerinnen und Schüler dann regelmäßig experimentieren, etwa elektrische Schaltungen bauen, statt sie nur theoretisch zu betrachten.
Auch der Umgang mit neuster Technik wird gefördert: Acht 3D-Drucker bereichern nicht nur den Informatik-Unterricht, sondern schaffen auch Schnittstellen zu kreativen Fächern wie Kunst, etwa im Druck von Designobjekten. Das fördert das vernetzte Denken und öffnet den Fokus für Arbeitsszenarien wie man sie später in Forschung und Entwicklung vorfindet. Außerdem wurden diese Drucker nicht einfach einsatzbereit geliefert, sondern in einer Technik-AG in der Schule aus Einzelteilen zusammengebaut.
Besonders stolz ist die Schule auf die rege Teilnahme und herausragenden Ergebnisse bei MINT-Wettbewerben. Beim „Informatik-Biber“ und dem Bundeswettbewerb Informatik erzielten Teams des WEG Spitzenplätze. So entwickelte eine Schülergruppe ein Programm, das den kürzesten Weg durch ein Labyrinth berechnen kann – ein eindrucksvoller Beweis für das hohe Niveau am WEG.
„Die hohen Standards im naturwissenschaftlichen Bereich am Wolfgang-Ernst-Gymnasium zeigen sich auch darin, dass es uns immer wieder gelingt, talentierte Lehrkräfte zu finden und engagierte Schülerinnen und Schüler für MINT zu begeistern“, betont Dr. Jörg Prohaska, Fachleiter der Naturwissenschaften am WEG. Mit der erneuten Zertifizierung als MINT-freundliche Schule beweist die Schule, dass sie nicht nur Bildung vermittelt, sondern auch Innovation und praktische Relevanz großschreibt, was ein wichtiges Fundament für die Forscherinnen und Forscher von morgen darstellt.
