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Neue Schülerzeitung am WEG

Nach rund zwanzig Jahren gibt es am Wolfgang-Ernst-Gymnasium (WEG) wieder eine Schülerzeitung: „ZehnNachAcht“ heißt das neue Medium, das mit seinem Namen auf den Unterrichtsbeginn am WEG anspielt. „Schon vorletztes Jahr hatten Nele und ich die Idee, eine Schülerzeitung zu gründen“, berichtet Lara Brill. „Leider benötigt man dazu ein volljähriges Redaktionsmitglied, das die Verantwortung übernimmt, einen Raum, technische Ausstattung und eine gemeinsame Lücke im Stundenplan“, ergänzt ihre Freundin Nele Stürz.

Als Lehrerin Vanessa Dippel dann anbot, für ein solches Projekt verantwortlich zu zeichnen und die Schulleitung mit der zeitlichen, sachlichen und räumlichen Ausstattung das Vorhaben vorantrieb, waren die beiden gleich dabei. Insgesamt zehn Schülerinnen und Schüler aus den Stufen Sieben bis Zehn bildeten dann das Team von ZehnNachAcht und sie staunten nicht schlecht, was es alles zu erledigen gab, bis die erste Ausgabe auf dem Tisch lag.

„Der Weg bis zum Druck war sehr viel Arbeit“, erzählt Leona Beitz, die die zehnte Klasse besucht und unter anderem für das Layout zuständig ist. „Wir hatten auch alle Möglichkeiten durchgespielt, digital zu erscheinen“, ergänzt ihre Klassenkameradin Malin Ungermann. „Die Idee, irgendwann eine richtige Zeitung in den Händen zu halten, setzte sich aber schließlich durch“, so Malin weiter. Ein PDF verliere sich irgendwo im digitalen Universum und eine Website hätte wie eine Verdopplung der Newsseite der Schule ausgesehen. „Zum Glück wussten wir da noch nicht, was mit der Entscheidung zu einer Printausgabe alles auf uns zukommen würde“, merkt Mika Agsten mit einem Augenzwinkern an.

Eine große Herausforderung war es aber auch, gute Inhalte aufzuspüren, die die Zeitung für die schulische Leserschaft interessant macht. Dafür hatte das Team unter anderem zwei bekannte ehemalige WEGler interviewt. Nele Stürz und Lara Brill besuchten die Ausstellung des Büdinger Künstlers Axel Gallun im Lo Studio. „Als wir plötzlich vor dem Künstler standen, war ich sehr nervös und konnte mich fast nicht mehr an die Fragen erinnern, die wir im Vorfeld notiert hatten“, berichtet Lara, „zum Glück war er sehr offen und unglaublich freundlich.“ „Auch waren wir vorher noch nie in einer Kunstgalerie“, ergänzt Nele, „und die Erfahrung war wirklich toll.“

Malin und Leona interviewten auf der Lesung in der Stadtbücherei die Autorin Anne Weber, die ebenfalls Schülerin am WEG war, 2020 den Deutschen Buchpreis für ihren Roman „Annette, ein Heldinnenepos“ erhielt und eigentlich in Paris lebt. „Wir interessieren uns beide für Literatur und kreatives Schreiben“, erzählt Leona, „da war es unglaublich spannend, eine so bekannte Autorin zu ihren Schreibstrategien befragen zu dürfen“. Ihre Freundin Malin ergänzt, dass Webers offene Art und die Ernsthaftigkeit, mit der sie den beiden Rede und Antwort stand, es ihnen sehr leicht gemacht habe. „Man bekommt einen ganz anderen Bezug zum Schreiben, wenn man eine Autorin kennen lernt“, führt Malin weiter aus, die selbst eine Kurzgeschichte in ZehnNachAcht veröffentlicht hat.

Die Redaktionssitzungen seien immer spannend gewesen, resümiert Luna Cobb. „Wir sind alle stolz darauf, was wir in diesem Halbjahr alles auf die Beine gestellt haben“, betont die Fünfzehnjährige. Das bestätigt auch Daniel Lein: „Teil des Teams zu sein, ist definitiv eine wertvolle Erfahrung und das Endprodukt ist würdig, die erste Schülerzeitung am WEG nach so langer Zeit zu sein.“

Foto hinten v.l.n.r.: Luna Cobb, Emely Bischof, Mika Agsten, Neele Heyde. Vorne v.l.n.r.: Leona Beitz, Malin Ungermann, Daniel Lein

Confidentia in futurum