Am 11. September fand im Büdinger Freibad eine Veranstaltung der so genannten Blue Community statt. Passend zum Thema hatte Petrus die Schleusen geöffnet und so war „Wasser“ nicht nur Hauptthema in den Reden und den Spiel-Angeboten, sondern fiel zu Beginn auch ausreichend vom Himmel.
Doch, was ist eigentlich Blue Community? Sie ist eine internationale Organisation, die für das Menschenrecht auf Wasser kämpft. Dabei spricht sie sich vor allem gegen eine Privatisierung von Wasserquellen und Leitungswasser sowie für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser aus. Büdingen möchte es anderen Städten in Deutschland gleichtun und Teil dieser internationalen Gemeinschaft werden. Wenn alles funktioniert, bekommt die Stadt am 23. Mai nächsten Jahres das Zertifikat überreicht.
Schülerinnen und Schüler des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums unterstützten die Veranstaltung tatkräftig bereits im Vorfeld und von den Lehrerinnen und Lehrern waren vor allem Anke Hölzer, Jan Eckhardt und zentraler Koordinator Claus Wilkens mit eingebunden. Die gesamte Schulleitung war ebenfalls vertreten, was zeigt, wie wichtig dem Gymnasium die Thematik ist.
Zuerst warb Christa Hecht, die Koordinatorin der Blue Communities in Deutschland, für eine internationale Umsetzung des Menschenrechts auf Wasser. Hans Ullrich Ide vom Hilfswerk der evangelischen Kirche in der Schweiz ging auf Entwicklungsprojekte in Lateinamerika ein. Jochen Heyerman, Betriebsleiter der Stadtwerke, unterstrich, dass sie bei der Kommunikation mit der Bevölkerung vermehrt auf die Kinder setzten, da diese das Thema sehr effektiv in die Familien trügen. Spiele und Materialien, die für das Thema sensibilisieren, würden bald an die Schulen verteilt werden.
Schulleiter Oliver Eissing betonte, dass die Vermittlung von Werten und die Bewusstmachung des eigenen Handelns eine zentrale Aufgabe von Schule sei. Der sensible Umgang mit Wasser als einer wichtigen Lebensgrundlage nehme hier eine zentrale Stellung ein. Deshalb habe sich die Projektwoche vor den Sommerferien auch ganz dem Thema Wasser gewidmet. Er dankte auch den Stadtwerken dafür, dass mit ihrer Hilfe ein erster Wasserspender für die Schule angeschafft werden konnte, an dem jeder Schüler und jede Schülerin zukünftig ihr Trinken kostenlos abfüllen kann.
Denn auch die Schule möchte ein Teil der Blue Community werden. Für Schüler bedeutet das vor allem, dass sie sich in verschiedenen internationalen Projekten mit dem Thema Wasser engagieren und über die Wasserspender viele Plastikverpackungen von Getränkeflaschen einsparen und damit nicht nur Geld sparen, sondern auch die Umwelt schützen.
Auch das Unternehmen ERM stellte sich vor. Es engagiert sich für Nachhaltigkeit und möchte zeigen, dass der Schutz der Umwelt Wirtschaftlichkeit nicht ausschließe. ERM veranstaltet sogar jährlich einen Girls‘Day und ermuntert nicht nur da Kinder, ihre berufliche Perspektive im Umweltschutz zu suchen.
Luca Impagnatiello stellte das Konzept der Refill-Station vor. Das Eiscafé Cortina in der Bahnhofstraße ist nämlich das erste Unternehmen in Büdingen, welches eine solche Refill-Station besitzt. Diese funktioniert sehr simpel: Man kann sein eigenes Gefäß, ob Becher oder Flasche, an dieser Station kostenlos auffüllen.
Insgesamt wurden viele Einblicke in das Thema Wasser und in die verschiedenen Projekte, die bereits in Büdingen laufen, gegeben. Bei Livemusik der Band Freeway Music und vielen Spielen rund ums kühle Nass konnte man sich noch mit allen Rednern und mit Gemeindevertretern austauschen.

Patrick Barthel, Stufe E