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Hoher Besuch am WEG: Erneut ,,Japan im Klassenzimmer“

In unserer aktuellen Unterrichtseinheit zum Thema ,,Das politische System der Bundesrepublik Deutschland“ beschäftigen wir uns unter anderem mit den demokratischen Institutionen und Prozessen unserer Demokratie. Um uns einen fundierten Einblick in ein anderes politisches System – und darüber hinaus auch noch unterschiedliche Gesellschaft und Kultur – zu ermöglichen, hat unser Politiklehrer Herr Michael Dickert einen Workshop mit dem Japanischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main organisiert. Unsere Klasse 10d bekam nämlich Besuch von Frau Vizekonsulin Maiko Okuno und Frau Carolin Scholz, die beide für die Kultur- und Öffentlichkeitsabteilung des Generalkonsulats tätig sind. Das Generalkonsulat ist unter anderem für Visa und die Betreuung japanischer Staatsbürger im Ausland zuständig. Frau Scholz selbst ist häufig an Schulen unterwegs, um über Japan und seine Kultur zu informieren.

Zu Beginn stellte sie den jährlichen Aufsatzwettbewerb des Japanischen Generalkonsulats vor: Die Teilnahme ist kostenlos, es gibt verschiedene Preise, und der Sieger wird vom Generalkonsul in dessen Frankfurter Residenz empfangen. Der erste Platz gewinnt sogar eine Reise nach Japan. Für den Wettbewerb sollte eine DIN-A4-Seite zum Thema „In fünf Jahren wird ein japanischer Journalist mich über meine bisherigen Aktivitäten in Japan interviewen“ geschrieben und bis zum 04.12.2025 eingereicht werden. Ein Großteil unserer Klasse hat an dem Wettbewerb teilgenommen – drückt uns also die Daumen J !

Anschließend erhielten wir eine Einführung in die Landeskunde Japans. Japan wird das „Land der aufgehenden Sonne“ genannt, was sich auch auf der Flagge widerspiegelt. Uns wurden japanzentrierte Landkarten sowie ein Geographiebuch aus dem japanischen Unterricht gezeigt. Japan besteht aus vier großen Hauptinseln und über 14.000 kleineren Inseln. Das Land ist eine parlamentarische Demokratie, besitzt aber weiterhin einen Kaiser, der allerdings nur ein symbolisches Amt innehat. Im Vergleich mit Deutschland erfuhren wir, dass in Japan etwa 124 Millionen Menschen auf 377.000 km² leben. Besonders beeindruckend war Tokio: Seit 1868 Hauptstadt, liegt sie in einer Region mit rund 47 Millionen Einwohnern. Dadurch wird deutlich, wie stark die Bevölkerung an den Küsten konzentriert ist. Danach beschäftigten wir uns mit der japanischen Kultur. Besonders im Herbst finden viele Feste statt, zum Beispiel „Tsukimi“, das Mondfest. Außerdem wird „Shichi-Go-San“ gefeiert, ein traditionelles Fest für Kinder, das früher mit festen Regeln verbunden war. In dieser Jahreszeit beginnt in Japan auch die Erntezeit, weshalb viele saisonale Lebensmittel wie Reis, Süßkartoffeln, Kürbis und Maronen eine große Rolle spielen.

Sehr interessant war auch die japanische Schrift, die zu den kompliziertesten der Welt zählt, denn sie besteht aus drei Schriftsystemen: Hiragana, Katakana und Kanji. Besonders Kanji ist anspruchsvoll und umfasst zehntausende Zeichen, von denen ein gebildeter Japaner etwa 4.000 bis 5.000 kennt. Japanische Schülerinnen und Schüler lernen bereits in der Grundschule über tausend Schriftzeichen. Zum Abschluss durften wir selbst einige japanische Zeichen schreiben. Mit Pinsel, Tusche und Tuschstein übten wir zuerst „ni hon“ (Japan) und anschließend „aki“ (Herbst). Eine Animation zeigte uns die richtige Strichreihenfolge, da jedes Zeichen festen Regeln folgt.

Insgesamt war es ein sehr interessanter und lehrreicher Workshop, der mit einer zweiten Veranstaltung im Januar fortgeführt wird. Wir haben viel über Japan gelernt und bedanken uns ganz herzlich bei Frau Okuno und Scholz für ihren Besuch.

Von Jasper (10d)


Confidentia in futurum