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Diakonie Wetterau besucht WEG

Am Mittwoch, dem 11. Januar 2023, besuchte Frau Braune von der Diakonie Wetterau das Wolfgang-Ernst-Gymnasium und erzählte den Relikursen von Frau Zielsdorf und Frau Foerster in Jahrgang 7 über ihren Job als Diakonin.

Am Anfang berichtete Frau Braune uns, was die Diakonie eigentlich ist. Die Diakonie hilft Menschen, die in schlechten Lebenssituationen sind, zum Beispiel Geflüchteten oder wenn man zu Hause schlecht behandelt wird, und auch Familien oder Alleinstehende, die wenig Geld haben, unterstützt die Diakonie.

In Büdingen, so berichtete Frau Braune, gibt es z. B. eine Tafel, in der Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt werden.

Nach dieser kleinen Einleitung zeigte Frau Braune uns eine Powerpoint-Präsentation, welche uns einen Einblick in die Entstehung und Aufgaben der Diakonie bot. Johann Hinrich Wichern gründete die Diakonie im Jahr 1848 zu einer Zeit, wo Armut und soziale Not die Folge der rasant zunehmenden Bevölkerung war, berichtete uns Frau Braune.

Heutzutage gibt es rund 33.031 Einrichtungen mit insgesamt 599.770 Mitarbeitenden und etwa 700.000 Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit. Um bei der Diakonie zu arbeiten, muss man nicht unbedingt evangelisch sein, obwohl es eine evangelische Organisation ist, betonte Frau Braune.

Zu den diakonischen Einrichtungen gehören auch Krankenhäuser, Altenheime, Einrichtungen der Jugend – und Kinderhilfe oder Angebote für Suchtkranke und Obdachlose. Ungefähr 10 Millionen Menschen nutzen jährlich die Unterstützung der Diakonie.

Zudem berichtete uns Frau Braune etwas über ihren Tagesablauf. An einem Tag hat sie ungefähr zwei Telefonate oder Sprechstunden. Für die Sprechstunden oder Telefonate werden im Vorfeld Termine vereinbart. Alle Sprechstunden, egal ob am Telefon oder vor Ort, stehen unter Schweigepflicht. „Egal wie alt ihr seid oder mit welchen Problemen ihr kommt, jeder ist willkommen und braucht keine Angst zu haben“, sagte Frau Braune.

Am Ende des Vortrages konnten wir noch Fragen stellen, die meisten Fragen wurden jedoch schon während des Vortages beantwortet. Sie erzählte uns noch, dass jeder etwas tun kann, z. B. alte Kleidung oder Spielsachen nicht einfach wegwerfen, sondern spenden.

Ich finde es beeindruckend bei der Diakonie zu arbeiten, da es aus meiner Sicht ziemlich schwierig ist, Privates von der Arbeit zu trennen. Mir ist schon klar, dass das nicht immer so geht, jedoch geht das, was der Hilfesuchende zu einem sagt, ja nicht einfach an einem vorbei, oder? „Mit der Zeit lernt man, damit leben zu müssen“, so sagte es Frau Braune. Ich glaube jedoch, dass man als betreuende Person trotzdem unter der angegriffenen Psyche anderer sehr leidet, vor allem, wenn es auch um Leben oder Tod gehen kann.

Man muss als Mitarbeiter der Diakonie viel Verständnis zeigen und dem Hilfesuchenden immer zuhören. Doch was ist, wenn man das selbst mental irgendwann nicht mehr schafft? Meiner Meinung nach muss man sich selbst mit seinen eigenen Problemen im Griff haben, bevor man anderen hilft. Ja klar, niemand ist perfekt und niemand hat keine Probleme oder macht nie Fehler. Aber ich denke, dass, wenn jemand in einem Beruf wie z. B. bei der Diakonie arbeitet, dieser stark mental aufgebaut sein muss, um das, was man mitgeteilt bekommt, auch verkraften zu können.

Also wenn man bei der Diakonie arbeitet, muss einem klar sein, dass man sich das, was der oder die Hilfesuchende zu einem sagt, nicht zu sehr zu Herzen nehmen sollte. Was ich aber am wichtigsten finde, ist, den Menschen die Werte der evangelischen Kirche weiterzugeben, da die Bibel, egal in welchen Zeiten, zu uns passt. Sie erzählt von Menschen, die sich lieben und hoffen, Zorn und Angst empfinden, unter Ungerechtigkeit leiden und sich mit dem Tod auseinandersetzen – so wie wir.

Hannah Hartlaub und Mia Harris

Confidentia in futurum