„Ein Jahr Ampel im Bund“: Zu diesem Thema mit den Schwerpunkten Ukraine-Konflikt, Energiekrise, Inflation und Klimawandel nahmen sechs Vertreterinnen und Vertreter der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien an einer Podiumsdiskussion am Wolfgang-Ernst-Gymnasium teil.

Am Mittwoch, dem 09.11.2022 fand für die gesamte Einführungsphase des Schuljahres 2022/23 eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „Ein Jahr Ampel im Bund“ statt. Kooperativ organisiert wurde die Veranstaltung von dem Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt unter der Leitung von Boris Winter, Jochen Becker (Fachbereichsleitung II am WEG) und Michael Dickert (Demokratiewerkstatt am WEG).
Zu der Veranstaltung fanden sich Tobias Utter (CDU/MdL), Andreas Lichert (AfD/MdL), Christiane Böhm (Die Linke/MdL), Grünen-Kreistagsvertreter Thomas Zebunke, SPD-Kreistagsmitglied Lukas Dittrich und FDP-Landtagskandidat Robin Nepomuk Mai ein. Professionell moderiert wurde die Veranstaltung von dem Diplom-Journalisten, Fußballmanager und Fußballprofi Jürgen Rollmann, der auch ein ehemaliger Schüler des WEG ist.
Im Vorfeld der Veranstaltung hatten die Schüler im Politik-/Wirtschaftswissenschaftenunterricht mit ihren Lehrern Fragen zusammengetragen, bei denen sich die vier Bereiche Ukraine-Konflikt, Energiekrise, Inflation und Klimawandel herauskristallisierten.
Die Diskussion mit Statements und Gesprächen lief über weite Strecken sachlich, teilweise gab man sich auch gegenseitig recht und sprach der Ampel einen schwierigen Start in der aktuellen Krisenlage zu. Die Vertreterin und die Vertreter der Oppositionsparteien kritisierten ganz besonders die aus ihrer Sicht zu langsamen Entscheidungsprozesse in der Koalition. Einigkeit herrschte darin, dass Klimaproteste friedlich und auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung abzulaufen hätten; eine Gefährdung Dritter sei definitiv zu ahnden. Die Diskussion spitzte sich allerdings mit der Frage zu, ob man mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verhandeln könne und wolle: Während die Ampel-Parteien und die CDU Verhandlungen ablehnten, betonte Frau Böhm, dass die Alternative zu diplomatischen Verhandlungen eventuell ein Atomkrieg sein könnte, was man definitiv vermeiden müsse. Herr Lichert sprach sich wiederum für direkte Verhandlungen mit Putin aus und schlug China und Indien als Vermittler vor. Die Veranstaltung endete mit dem Bekenntnis aller Parteien zur Demokratie, da man nur durch diese ein friedliches Zusammenleben erreichen könne.
Direkt nach der Diskussion fand eine U18-Wahl für die Schülerinnen und Schüler statt, bei der sie jeweils ein Kreuz bei der Erst- und Zweitstimme machen konnten. Ein ganz besonderer Dank gilt dem E-Phasen-Politikkurs von Herrn Becker, der beim Aufbau für die Diskussion, bei der Durchführung der Wahl und beim Auszählen der Stimmen tatkräftige Unterstützung leistete.

Michael Dickert

Titelbild von links nach rechts: Tobias Utter (CDU), Andreas Lichert (AfD), Thomas Zebunke (Grüne), Lukas Dittrich (SPD), Robin Nepomuk Mai (FDP), Christiane Böhm (Die Linke) und Jürgen Rollmann (Moderator).