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Digitalisierungsschub

Durch das Distanzlernen und -unterrichten hat die Digitalisierung am Wolfgang-Ernst-Gymnasium einen enormen Schub erfahren. Ganz selbstverständlich schalten sich bereits die Jüngsten zu Videokonferenzen zu, laden sich Übungsmaterialien auf das eigene Endgerät, die Größeren gestalten Präsentationen oder drehen kleine Stop-Motion-Filme. Diesen Anschub möchte das WEG nutzen, um mit einer ersten digital ausgerüsteten Jahrgangsstufe zu starten: Im Schuljahr 2021/2022 werden alle Schüler der E-Phase mit einem Tablet oder Laptop im Unterricht arbeiten.
Der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ist für diesen Einstieg der optimale Zeitpunkt, da die Lernenden alt genug sind, um verantwortungsvoll die Nutzung zu steuern und dann in der Qualifikationsphase bereits selbstverständlich die Geräte im Unterricht einsetzen. Sie können damit noch stärker das Unterrichtsgeschehen mitgestalten, digitale Tafelbilder vom Platz aus ergänzen, Gruppenarbeiten auch nach kurzen Erarbeitungsphasen professionell präsentieren, ohne dass Plakate beschriftet und an die Tafel geheftet werden müssen. In der Corona-Pandemie haben es zudem die Schüler zu schätzen gelernt, dass sie zeit- und ortsunabhängig auf einen Materialpool zugreifen können, den ihnen ihr jeweiliger Lehrer zusammengestellt hat. Lernen wird damit individueller und viele Kopien oder Lehrwerke lassen sich als Datei ganz einfach und ohne großes Gewicht in der Tasche verstauen.
Aber nicht nur praktische oder methodische Nutzen stehen im Fokus dieser Neuerung: Die Corona-Krise hat auch gezeigt, wie schnell sich Fake News und Verschwörungstheorien online verbreiten. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass Medienkompetenz ein wichtiger Baustein der schulischen Bildung ist und dass auch das Recherchieren, Überprüfen und Erkennen seriöser Inhalte und nicht zuletzt das verantwortungsvolle Kommunizieren und Konsumieren digitaler Angebote gemeinsam in allen Fächern geübt werden muss.
Das Projekt ist so angelegt, dass die Schüler mehrheitlich mit ihren eigenen Geräten arbeiten können. Das bedeutet auch, dass jeder das System nutzen kann, das er bevorzugt und gleichzeitig zuhause problemlos Anschluss an Drucker und sonstige Hardware findet. Trotzdem wird es ein paar Mindeststandards geben, was die Ausstattung der persönlichen Tablets und Laptops anbelangt. Die Klassenleitungen der Stufe 10 informieren zurzeit ihre Lerngruppen über die technischen Details. Wer kein geeignetes Gerät besitzt und auch nicht anschaffen kann, der bekommt von der Schule auf Antrag ein Leih-Tablet gestellt. Bei der Software ist die Bandbreite der möglichen Formate ebenfalls groß. Ausdrücklich können auch Open Source Programme wie Open Office genutzt werden.
Vom Schulleitungsteam und den verantwortlichen Kollegen wurde bereits viel Vorarbeit geleistet, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden: Der Zugang zum schulischen WLAN wird den Schülern der Oberstufe bis zum Sommer in Teilbereichen der Schule eingerichtet. Möglich wurde dies auch durch die Unterstützung des Schulträgers, wofür das Gymnasium sehr dankbar ist.
Das Kollegium freut sich sehr, mit den Schülern der kommenden E-Phase dieses neue schulische Feld gemeinsam zu erkunden. Bereits nach dem ersten Halbjahr soll die Tabletnutzung evaluiert werden. Eine eigens dafür gegründete Arbeitsgruppe wird die Digitalisierung der Jahrgangsstufe eng begleiten.

Confidentia in futurum