|

Bienvenue à Büdingen

Kreisanzeiger vom 16.03.2017 – Foto: Eichenauer; Text: (co)

Seit Mittwoch sind 25 junge Bretonen aus der französischen Partnerstadt Loudéac in Büdingen. Sie wohnen für eine gute Woche bei ihren Austauschpartnern, die ihrerseits im April nach Frankreich reisen.
Seit etwa 40 Jahren bringt der Schüleraustausch zwischen den Gymnasien der beiden Städte junge Menschen und ihre Familien zusammen. Nicht selten sind daraus schon jahrzehntelange Freundschaften entstanden. Büdingens Erste Stadträtin Henrike Strauch hieß die Franzosen, ihre Lehrer Sylvie Le Quellec und Fabrice Chabreiron und die Büdinger Schüler sowie Lehrerin Nora Neun im Historischen Rathaus willkommen. Sie übermittelte ihnen auch die Grüße von Bürgermeister Erich Spamer.
Am Morgen hatten die jungen Leute schon die Altstadt durchstreift. Angekommen waren sie am Mittwochabend nach über zwölfstündiger Fahrt. Ihre Rückreise treten sie am 23. März an, doch bereits vom 9. bis 19. April können die taufrischen Freundschaften zwischen den oberhessischen und bretonischen Jugendlichen vertieft werden, wenn die Büdinger Gymnasiasten nach Loudéac reisen. Begleitet werden sie dann von Nora Neun und Gudrun Strahle.
Henrike Strauch wies auf die traditionellen gemeinsamen Aktionen der Loudéacer und Büdinger Freunde seit vielen Jahren hin. Sie betonte ebenso wie Monika Eichenauer, die die Schüler im Namen des Büdinger Verschwisterungsvereins begrüßte: „Der Schüleraustausch bedeutet sehr viel für die Städtepartnerschaft. Ihr fügt weitere Bausteine zu unserem gemeinsamen Haus hinzu.“ Der Erste Stadträtin erhofft sich, „dass die Jugend aus beiden Städten neue Ideen für die Partnerschaft und den Austausch hat. Wir freuen uns darüber, wenn ihr Euch einbringt.“ Eichenauer dankte zudem den Büdinger Familien für ihre Gastfreundschaft ebenso wie den Loudéacer Familien, die im April die Schüler aufnehmen werden.
Die bretonischen Jugendlichen erinnerten in einem Vortrag an den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, der vor 55 Jahren unterzeichnet wurde. Sie sehen es als ihre Aufgabe, „die Freundschaft weiter zu tragen und zu vertiefen. Wir wollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecken, mit Euch Erfahrungen fürs Leben sammeln, mit den Familien leben, Toleranz lernen“. Gemeinsam riefen sie laut aus: „Es lebe die deutsch-französische Freundschaft.“ Strauch dankte ihnen „für den beeindruckenden Vortrag“ und wünschte einen schönen Aufenthalt, bei dem sie viel Neues entdecken.
Für die bretonischen Schüler steht die Teilnahme am Unterricht ihrer „Corres“ genauso auf dem Programm wie gemeinsamer Sport und Ausflüge. Sie lernen Frankfurt kennen und fahren zusammen mit den Büdinger Jugendlichen nach Köln, wo sie nicht nur den Dom besuchen werden, sondern auch das Schokoladenmuseum. Auf dem Rückweg ist dann noch ein Abstecher bei Haribo in Bonn angesagt, worauf sich alle schon besonders freuen.


Viele positive Erlebnisse haben den Austausch mit Loudéac bereichert

Wie jedes Jahr fand am Wolfgang-Ernst-Gymnasium ein Schüleraustausch zwischen Loudéac und Büdingen statt. Die beteiligten Schüler fassen ihre schönsten Erlebnisse wie folgt zusammen:

Einen französischen Austausch-Schüler für 10 Tage bei sich zu Hause aufzunehmen und dessen Sprache zu sprechen, die man jahrelang in der Schule gelernt hat, ist ein wirklich tolles Gefühl. Aber auch die Freundschaften die daraus entstehen, die Erfahrungen zu sammeln, dass zum Beispiel Franzosen besser Laser Tag spielen können als wir Deutsche und sie auch mal gerne Helene Fischer hören, zeigen deutlich wie schön es ist, wenn zwei Kulturen aufeinander treffen. Besonders schön waren die Abende die alle zusammen in der Runde bei französischer und deutscher Musik verbracht haben und bei denen viel miteinander gelacht wurde – auch wenn (oder gerade weil?) hin und wieder mal Verständigungsprobleme auftraten.

Wir haben schöne Ausflüge gemacht, wie z.B. der Besuch im Schokoladenmuseum in Köln oder des Haribo-Werkverkaufs in Bonn. Durch die gemeinsame Zeit hat man nicht nur die Austauschpartner, sondern auch die deutschen Mitschüler besser kennengelernt. Wir konnten als Gemeinschaft neue Gesellschaftsspiele und Traditionen kennenlernen und unsere Französischkenntnisse auffrischen und verbessern.

Am Samstagabend haben sich gegen 19 Uhr alle im Partyraum einer Gastfamilie getroffen. Alle deutschen „Corres“ haben diverse Knabbersachen und Getränke mitgebracht und später wurde gemeinsam Pizza bestellt. Anfangs haben sich deutsche und französische Kleingruppen gebildet, später lockerte sich die Stimmung auf und nach einigen gemeinsamen Aktivitäten (z.B. Armdrücken) feierten wir ausgelassen gemeinsam. Um Mitternacht löste sich die Party langsam auf.

Nach dem Empfang beim Bürgermeister haben wir am ersten Nachmittag alle gemeinsam Sport gemacht. Vormittags waren die Franzosen meistens alleine unterwegs. Wenn sie nicht mit uns am Unterricht teilgenommen haben, waren sie auf Ausflügen (z.B. Hanau, Experiminta in Frankfurt), haben Büdingen und die Schule mit einer Rallye kennen gelernt oder in der Schule allein oder mit einer Auswahl von Austauschschülern einen Film gesehen und Spiele wie Escape room oder Speed dating gespielt.

Uns hat am meisten die gemeinsam verbrachte Zeit mit den Franzosen und Deutschen an den Nachmittagen gefallen, bei denen wir uns besser kennenlernen konnten und zusammen viel Spaß hatten. So konnten wir viele neue Freundschaften schließen, nicht nur mit den französischen, sondern auch mit den anderen deutschen Austauschschülern. Rückblickend merken wir, wie gut unser Französisch geworden ist und hoffen, dass die Freundschaften die sich gebildet haben noch lange anhalten werden.

Wir freuen uns schon auf unseren Gegenbesuch in Frankreich vom 11.04.2018 bis 20.04.2018.

Confidentia in futurum