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Tag der Religionspädagogik in Lich – Interessantes über Koran und Bibel

Vielen bekannt als Oberhessischer Religionslehrer Tag ist der umbenannte „Tag der Religionspädagogik“ in Lich eine Veranstaltung, die sowohl Lehrkräften aus allen Schulbereichen, aber auch Pfarrern die intensivere Beschäftigung mit unterschiedlichen Themen einmal im Jahr ermöglichen soll.
In diesem Jahr war das Thema „Wie verstehen Muslime den Koran? Zum Dialog zwischen Islam und Christentum“ und über 90 Teilnehmer waren gekommen. Schon in seinen Begrüßungsworten betonte Dr. Jochen Walldorf, Pfarrer und Studienleiter des rpi in Gießen die Wichtigkeit des „konfessionellen Religionsunterricht in dialogischer Offenheit“. Dies wird in den nächsten Jahren bedeutsam werden, weil zunehmend in hessischen Schulen islamischer Religionsunterricht stattfindet.
Der Koran ist „lebendige Anrede“, so Prof. Dr. Ömer Özsoy in seinem Vortrag am 27. September in Lich. Unter dem Thema „Wie verstehen Muslime den Koran?“ referierte Prof. Öszoy über unterschiedliche Richtungen der Koranauslegung. Seine These war, dass Koranauslegung immer nach Zeit, Ort und Adressat der Offenbarung fragen muss, weil er eben „lebendige Anrede“ war und ist und anders als bei der Bibel „nur“ in 22 Jahren entstanden ist. Özsoy betonte dabei besonders die „Kontextualität“.
Neben dem Referat fand ein Gottesdienst statt, in dem Fragen rund um die Bibel im Mittelpunkt standen. Warum ist mir die Bibel heilig? Passen die Bibel und meine Lebenswelt zusammen? Was bedeutet mir die Bibel als Heilige Schrift? Und wie ist Luthers „sola scriptura“ (allein die Schrift) zu verstehen?
Am Nachmittag fanden unterrichtsbezogene Workshops zu Fragen des interreligiösen Lernens statt. Lehrer unserer Schule besuchten die Workshops „Bibel und Koran im Unterricht“, sowie „Wie verstehen die Juden die Thora?“ Festzustellen ist, dass es eine immer wieder wertvolle Veranstaltung ist.

Sabine Zielsdorf, Schulseelsorgerin am WEG

Confidentia in futurum