„Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten.“ (Asfa-Wossen Asserate)
Kreisanzeiger vom 23.06.2017
BÜDINGEN – (co). Das Wolfgang-Ernst-Gymnasium widmete sein Schulfest dem afrikanischen Kontinent. „Was treibt immer mehr Menschen zur Flucht? Welche positiven Tendenzen gibt es und wo können wir im Einzelnen und im Verband helfen?“, waren die Fragen des Vereins „Schüler helfen“, der das Afrika-Fest im Wesentlichen organisierte.
Für das Projekt im Zuge des Vereins ist Lehrerin Anke Hölzer vorrangig zuständig. Der Verein unterstützt unter anderem ein Waisenhaus und eine Schule in der rumänischen Partnerstadt Sebes, eine Schule in Kenia und eine in Brasilien. Aber auch weitere Lehrer wie Claus Wilkens, Jan Eckhardt, Gudrun Strahle und der Fachbereichsleiter Gesellschaftswissenschaften Dr. Rainer Gromes waren in die Organisation eingebunden. Unterstützt wurde der Verein „Schüler helfen“ von seinem Gelnhäuser Partnerverein „Wir helfen in Afrika“, denn die Spenden der Büdinger Schüler gehen direkt in das von den Gelnhäusern betreute Projekt „Mamba Village“ in Kenia.
Helmut Günther, Vorsitzender dieser Afrikahelfer, war es denn auch, der am Morgen den Klassen sieben bis zehn von den Arbeiten in Kenia berichtete. Aus dieser Zusammenarbeit entstand das Afrika-Fest-Projekt „Joggen gegen Jigger“. Jigger sind Sandflöhe, die sich in die Haut der Füße, Beine, Hände und Arme graben, dort ihre Eier ablegen und schwerste Entzündungen hervorrufen, die jucken und sehr schmerzhaft sind, sodass die Kinder aus diesen Gründen oft nicht zur Schule gehen können. Für nur vier Euro kann eine Person komplett geheilt werden. Dafür drehten über 400 Schüler des Büdinger Gymnasiums von der fünften Klasse bis zur Oberstufe ihre Runden beim Schulfest. Für jede Runde bekamen sie von ihren Sponsoren einen gewissen Betrag, der in diese Behandlungen fließt. Organisiert wurde der Lauf vom Leistungskurs Sport der Stufe Q2. „Vorbildlich“, lobte Eckhardt die Schüler.
Bei der Hitze wurden nur die ersten paar Runden gejoggt, dann war Gehen angesagt. Wie Helmut Günther mitteilte, konnten dieses Jahr bis jetzt 9000 Menschen geholfen werden, Ziel für 2017 sind 20 000. „Wir danken den Schülern und der Schule herzlich für diese Unterstützung“, betonte er.
Aber auch andere Projekte der Schüler machten auf Probleme in Afrika aufmerksam, auf Hunger, Wassernot, Krieg und Flucht. Schülerinnen probierten aus, wie es ist, mit einem mit Wasser gefüllten 10- oder 20-Liter-Kanister auf dem Kopf zu gehen. In Kenia muss Wasser über Entfernungen bis zu fünf Kilometern auf diese Weise geholt werden. Von Erfahrungen von Flüchtlingen, die in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Büdingen leben, berichteten deren Leiter Michael Sauerwein und Isidro Perez und Sarah Soleo vom Malteser Hilfsdienst. Aber auch die Kunst kam nicht zu kurz. Die Schüler der Stufe acht hatten Masken gebastelt und Spiele aufgebaut, wie etwa Dosenwerfen.
Einen besonderen Stellenwert hatte der Auftakt der „Demokratie-Werkstatt“ an der Schule. „Die Initiative will das, was unseren demokratischen Rechtsstaat ausmacht, wieder stärker in den Mittelpunkt rücken“, sagte Direktorin Dr. Anne Zingrosch bei der Begrüßung der Gäste.
Jogger gegen Jigger
Der Sponsorenlauf wurde vom Abi-Sport-Kurs (EC) organisiert und war ein voller Erfolg.
Bei der großen Hitze musste aus gesundheitlichen Gründen die Anzahl der gejoggden Runden auf fünf reduziert werden – weitere Runden durften gegangen werden, so dass trotzdem viele Spendengelder erlaufen wurden. Über 400 Schüler beteiligten sich an dieser guten Sache. Vorbildlich zeigten sich auch viele Lehrkräfte, die sich teilweise spontan zum Mitmachen entschlossen.
Die Schüler liefen eine abgesteckte Strecke über die Wiese und den Hartplatz des WEG. Wegen der großen Hitze sorgten die Schüler des Abi-Sport-Kurses für Abkühlung der Läufer mittels Wasserpistolen und -eimern. Die Motivation der Schüler war so hoch, dass bei weniger Hitze sicherlich noch viel mehr Runden erlaufen worden wären.
Ein besonderer Dank gilt der Landschaftsgärtnerei G. Kotadimos, dem Eiscafe Cortina und der Fördergemeinschaft des WEG für deren Gutscheine, die für besondere Teamleistungen überreicht wurden und natürlich den vielen Sponsoren, die uns für diese gute Sache zahlreich und großzügig unterstützten. Die Resonanz war überwältigend. Nochmals DANKE!
Unterstützt wurde der Sponsorenlauf von ,,Schüler helfen e.V.“ und dem Afrikaprojekt am WEG sowie dem Verein ,,Wir helfen in Afrika e.V. (Gelnhausen, i.P. Herr Günther)“.
Laura Michalek, Sportkurs Eckhardt – Q2
