Lernhilfe für kenianische Kinder
Kreisanzeiger vom 22.12.2016
BÜDINGEN – (red). Seit 2015 unterstützt der Verein „Schüler helfen“ des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums Kinder im Südosten Kenias. Weit ab der touristischen Pfade, in Mamba Village, tragen die Spenden aus Büdingen dazu bei, dass Gleichaltrige aus armen Familien zur Schule gehen und lernen können. Über das vergangene Jahr kamen bei Aktionen der Schulgemeinde mehr als 1700 Euro zusammen, mit denen der Gelnhäuser Verein „Wir helfen in Afrika“ nun vor Ort Schulbücher für Kinder an der Oasis Academy und an der Renate School gekauft hat.
Der Schulbesuch in Kenia ist eigentlich kostenlos. Allerdings gibt es Hürden, die es der Landbevölkerung sehr schwer machen, ihre Kinder in den Unterricht zu schicken: weite Wege, aber auch die fehlende Lehrmittelfreiheit, wie sie es in Deutschland gibt. „So teilen sich viele Kinder die wenigen Bücher“, berichtet Roland Rützel, stellvertretender Vorsitzender von „Wir helfen in Afrika“, der jetzt in Mamba Village die Spende der Büdinger Schüler übergeben hat. In Absprache mit den Lehrern vor Ort besorgten Rützel und Stefan Henrich, Projektbeauftragter des Gelnhäuser Vereins, in Kenia das Unterrichtsmaterial und verteilten es an den beiden Schulen. „Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie sehr sich die Kinder über Schulbücher und Hefte freuen. Denn schon die Kleinsten wissen genau, dass sich damit ihr Leben verbessern kann.“ Die kenianischen Schüler seien dankbar für die Hilfe ihrer Altersgenossen aus der Wetterau. Entsprechend eng ist inzwischen auch der Briefkontakt zwischen Mamba Village und Büdingen. Es ist eine Partnerschaft entstanden, die in beiden Schulen Früchte trägt.
„Wir helfen in Afrika“ ist seit Jahren in Kenia aktiv. Im Grenzgebiet zu Tansania unterstützt der Verein Schulen und sorgt auch für sauberes Trinkwasser, hat eine Krankenstation und eine Geburtsklinik gebaut. Über das Kwale District Eye Center, eine Augenklinik in Ukunda, hilft der Verein, gegen den Grauen Star vorzugehen und verteilt kostenlose Sehhilfen.
Zudem hat der Verein den Jiggers, parasitäre Sandflöhen, den Kampf angesagt. Die Flöhe nisten sich vor allem in der armen Bevölkerung, die keine Schuhe tragen und in einfachen Lehmhütten leben, unter den Fuß- und Fingernägeln ein. Nach dem Juckreiz kommen Entzündungen, schließlich mitunter gar Amputationen. Neben den körperlichen Schäden bedeutet ein starker Jiggers-Befall aber auch sozialer Abstieg: Betroffene sind stigmatisiert, können zudem wegen der körperlichen Leiden ihrem Hauptbroterwerb, der Landwirtschaft, nur noch unzureichend nachgehen. Hunger ist nicht selten die Folge. Mit wenig Aufwand und in Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern vor Ort behandelt, lässt der Verein in Schulen, auf Dorfplätzen und an Krankenstationen die Menschen mit Kaliumpermanganatlösung behandeln. Drei Anwendungen im Fuß- und Handbad und die Menschen sind Parasitenfrei. Auch über dieses Projekt haben die Schüler des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums schon vielen Altersgenossen und ihren Familien helfen können.
Wer die Arbeit der Büdinger Schüler und des Vereins „Wir helfen in Afrika“ unterstützen will, kann dies über ein Spendenkonto (IBAN DE595066163 90007330073) machen.