Das Wolfgang-Ernst-Gymnasium Büdingen leistet Wasserrettungsdienst in Binz
Eine Woche am Strand klingt nach Erholung, Sonnenliegen und Meeresrauschen. Doch für eine Gruppe engagierter Schülerinnen und Schüler des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums Büdingen (WEG) bedeutete der Aufenthalt in Binz auf Rügen etwas ganz anderes: Verantwortung, Einsatzbereitschaft und praktische Erfahrungen im Wasserrettungsdienst. Im Rahmen eines besonderen Schulprojekts von Lehrer Fabian Just, der auch Einsatzleiter bei der Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Gelnhausen ist, durften die Teilnehmenden eine Woche lang den Binzer Strand an der Ostsee bewachen und ihre ersten Erfahrungen als Rettungsschwimmer und Rettungsschwimmerinnen machen. Das war eine Woche, die nicht nur körperlich fordernd, sondern auch persönlich bereichernd war. Zuvor wurden dafür die Schülerinnen und Schüler in Zusammenarbeit mit der DLRG Gelnhausen auf ihre Aufgaben als Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer vorbereitet und absolvierten mit Erfolg ihre Prüfung für das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen Silber.
Der Wach-Tag begann früh. Spätestens um acht Uhr hieß es aufstehen, Einsatzkleidung anziehen, Turmschlüssel holen, Proviant einpacken und sich mit dem Fahrrad auf den Weg zum jeweiligen Rettungsturm machen. Insgesamt sieben Türme galt es, täglich zu besetzen, wobei die Einteilung durchgewechselt wurde, sodass jeder im Laufe der Woche alle Strandabschnitte kennenlernte. Die Kommunikation über Funk war für viele zunächst ungewohnt, wurde jedoch schnell zur Routine. Neben der Überwachung des Badebetriebs wurden die Teilnehmenden auch praktisch auf verschiedene Einsatzszenarien vorbereitet. Ein Höhepunkt war das Bootstraining mit Rettungsmanövern. Begriffe wie „Backbord-“ und „Steuerbord-Kurve“ sind nun keine Fremdwörter mehr.
Der Dienst endete immer um 18 Uhr, dann wurde pünktlich abgeflaggt und der Turm über Funk abgemeldet. Zu Dienstschluss musste der Arbeitsplatz wieder in einen ordentlichen Zustand gebracht werden: Dann hieß es spülen, kehren, Müll entsorgen und Geräte verstauen. Als Tagesabschluss folgte eine Dienstbesprechung in der Unterkunft, in der der Tag gemeinsam reflektiert, sowie Probleme und Fragen geklärt wurden.
Trotz des anspruchsvollen Dienstes blieb auch Raum für gemeinsame Aktivitäten. Die Gruppe besuchte den Baumwipfelpfad, spielte Volleyball am Strand, grillte gemeinsam, feierte Geburtstage und erkundete die Seebrücke. Auch der obligatorische „Run-Swim-Run“ zur Überprüfung der Dienstfähigkeit wurde direkt nach dem ersten Dienst absolviert. Das war für viele nicht nur eine willkommene sportliche Herausforderung, sondern auch ein motivierender Start in die Woche.
Dass diese Zeit nicht nur fachlich, sondern auch menschlich ein voller Erfolg war, zeigte sich am Ende der Woche: Die Gruppe ist zusammengewachsen, viele Freundschaften sind entstanden und alle kehrten mit einem gestärkten Verantwortungsgefühl und vielen neuen Eindrücken zurück. „Wir wissen jetzt, was es bedeutet, wirklich Verantwortung zu tragen“, fasste Schülerin Hannah Geyer die Erfahrungen dieser Woche stellvertretend für die Gruppe zusammen.