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Eindrucksvoller Vortrag zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr am WEG

Nachdem ein paar SchülerInnen bereits am Hessentag Herrn Stabsfeldwebel Bernd Vogler kurz zu Gesicht bekommen hatten, durften die anderen SchülerInnen, die am Hessentag nicht vor Ort waren, Herrn Vogler auch kennenlernen und Näheres über ihn und vor allem über seine Auslandseinsätze erfahren.

Bei unserem Politiklehrer Herrn Dickert haben wir, die Klasse 10c, uns in den letzten Monaten mit der Internationalen Politik und damit verbunden auch mit den Aufgaben der Bundeswehr beschäftigt. Um einen tieferen Einblick in die Thematik ,,Bundeswehr“ zu erhalten, war Herr Dickert so freundlich und hat für uns einen Vortrag mit einem Bundeswehrangehörigen am Wolfgang-Ernst- Gymnasium organisiert. Zusammen mit dem WiWi-LK (Q2) von Frau Dr. Gille und dem PoWi-GK (Q2) von Herrn Becker haben wir uns Herrn Voglers Präsentation über seine Auslandseinsätze anhören dürfen.

Insgesamt war er 500 Tage im Auslandseinsatz tätig, nämlich 190 Tage in Bosnien & Herzegowina, 120 Tage im Kosovo und 195 Tage in Afghanistan. Über seinen Afghanistan-Einsatz sollte sich dann auch der ganze Vortrag drehen. Er erzählte uns davon, dass die anwesenden Soldaten vor Ort oft fast an Minen gestorben sind, dass man auf den Straßen oft nicht wusste, ob und wenn wer Sprengstoff mit sich hat, dass die Frauen überhaupt nicht gut behandelt worden sind, dass Babys und Kinder in der Kälte im Schnee Barfuß unterwegs sein mussten, dass aus verschmutzen Quellen, in denen man das Schmutzwasser kippt, auch das Trinkwasser entnommen wird und vieles Erschreckendes mehr…

Zu seinen Erzählungen bekamen wir passende Bilder zu Gesicht, die uns alle ziemlich schockiert und ebenso zum Nachdenken gebracht haben. Vor allem als Bernd Vogler betonte, dass die Kinder in Afghanistan nicht mal Jacken tragen können, nicht mal eine von Lidl oder Aldi, und bei uns unbedingt ein „Wellensteyn“ etc. drauf stehen muss und mehrere hunderte Euro kosten sollte, fiel manchen schon etwas die Kinnlade herunter. Das schöne warme Wasser lassen wir doch oft mal gerne über die Schultern plätschern, während wir uns einseifen, oder? Oder wir wässern bei hohen Temperaturen den neuen Rollrasen, sobald die Sonne untergeht, damit dieser nicht braun-fleckig wird. Dabei denken viele gar nicht an andere Menschen in anderen Länder, die kaum bis gar kein sauberes oder sogar überhaupt kein Trinkwasser haben. Ebenso berichtete er uns über einen 40°-Unterschied zwischen Tag und Nacht und die Nächte, die aufgrund der Kälte nur sehr schwer auszuhalten waren. „Als ich immer duschen wollte, waren andere 100 Kollegen vor mir duschen – dementsprechend sah es halt so aus wie es aussah und das warme Wasser bekam ich auch nicht ab“, teilte uns der Herr Stabsfeldwebel ebenso mit. „Die Container waren eng, klein und viele Sachen durften wir ebenso nicht mithaben.“ Spätestens nach den Bildern realisierten wir alle, wie gut es uns geht, wie verwöhnt wir sind und ebenso wie stark es ist, dass vor allem Herr Vogler und natürlich alle anderen Soldaten, die so etwas durchgestanden/überlebt haben oder dafür sogar ihr Leben geopfert haben, wie uns am Beispiel von drei jungen, in Afghanistan gefallenen deutschen Soldaten auf sehr erschreckende Weise gezeigt wurde.

Insgesamt konnte uns Herr Stabsfeldwebel Vogler einen sehr guten Einblick in seine Auslandseinsätze geben und bekam von uns SchülerInnen den vollsten Respekt durch ein mehrmaliges Klatschen am Ende der Veranstaltung. Wir danken Herrn Dickert ebenso dafür, dass wir überhaupt die Möglichkeit bekommen durften, in solch eine harte Zeit eines Soldaten blicken zu können – dieser ist eben kein Beruf wie jeder andere.

Von Tessa (10c)

Confidentia in futurum