Fantasyromane standen hoch Kurs beim diesjährigen Schulentscheid des bundesweiten Vorlesewettbewerbs vom Börsenverein des deutschen Buchhandels. Und so las sich der Sechstklässler Oskar Behzadpur mit dem Klassiker „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende an die Spitze des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums. „Er hat mit seiner tollen Stimme die Atmosphäre des Romans unglaublich gut eingefangen“, schwärmte Fachsprecherin Verena Pawlitz. Aber auch seine Mitstreiterinnen Paulina Mohn, Luna Mae Cobb, Marissa Eckardt und Lana Specht bewiesen an diesem Dezembermorgen, dass das Vorlesens auch im 21. Jahrhundert noch hoch im Kurs steht.
Aufgrund der Verspätung einer Kandidatin sprang die zweite Siegerin der Klasse 6c, Leonie Konradi, spontan ein. Sie hatte die so phantastische wie berührende Geschichte der Brüder Löwenherz von Astrid Lindgren vorbereitet. Und ebenso heldenhaft und selbstlos wie Jonathan und „Krümel“ in ihrem Jugendroman überließ sie das Feld auch wieder der eigentlichen Kandidatin, als diese im Laufe der Veranstaltung dazustieß. Dafür bekam sie von den Jurorinnen einen Fair Play-Preis verliehen und vom Publikum einen großen Applaus.
Mit Fachbereichsleiterin Katja Euler, Buchhändlerin Ina Schneider, den Stadt- und Schulbibliothekarinnen Petra Richter und Dorothea Preißer traf sich in der Jury wieder ein Expertenteam aus Buchliebhaberinnen und Romanspezialistinnen. Unterstützt wurden sie durch die Siebtklässlerin Hannah Knapp, die im letzten Jahr den Wettbewerb gewonnen hatte und Lena Peppel aus dem Leistungskurs Deutsch des aktuellen Abiturjahrgangs. Bewertet wurden Lesetechnik, Interpretation und Auswahl der präsentierten Textstellen. In einem zweiten Durchgang mussten alle aus einem ihnen unbekannten Roman vorlesen. In diesem Jahr hatte Verena Pawlitz dafür die schwedische Weihnachtsgeschichte „Gustafssons Jul“ von Lars Simon ausgesucht.
Der Gewinner Oskar Behzadpur scheint ein kleiner Künstler zu sein. Er spielte bereits Klavier am Solistenkonzert des WEG und singt begeistert im Unterstufenchor. Das war also sicher nicht das letzte Mal, dass er mit seinem Talent die Schulgemeinde bereicherte. Jetzt geht es jedenfalls erstmal zum Kreisentscheid des Lesewettbewerbs nach Friedberg, wofür ihm natürlich alle die Daumen drücken. (DI)