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Daniel Düsentriebs junge Konkurrenz auf den Wissenschaftstagen in Mannheim

Welch geniale Tüftler in manchen Kindern des WEG stecken, durften Schüler des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums auf den naturwissenschaftlichen Erlebnistagen Explore Science in Mannheim unter Beweis stellen. Ob tragfähige Türme nur aus Papier oder tauchende Boote ohne Fernsteuerung: Bei den findigen Wettbewerbsbeiträgen fragte sich so mancher Erwachsene, ob er auch nur ansatzweise eine so pfiffige Lösung für die gestellten Wissenschaftsaufgaben gefunden hätte. Drei Teams des WEG hatten sich auf den Weg gemacht, um ihre Modelle vorzuführen, die im GTA „MINT-Wettbewerbe“ entstanden waren.
Vom Wolfgang-Ernst-Gymnasium waren gleich drei Papiertürme am Start. Für sie lautete die Aufgabe: „Konstruiert und baut unter ausschließlicher Verwendung von Papier und Klebstoff einen möglichst leichten, 90 cm hohen „erdbebensicheren“ Turm. Der Turm muss eine Masse von m = 1 kg tragen können, die am oberen Ende des Turms aufgelegt wird. Der Turm muss außerdem (ohne aufgelegte Masse) einer dynamischen Belastung über einen Zeitraum von 60 Sekunden ohne Beschädigung standhalten.“
Die Türme von Jonas (6d), Emil (7e) und Aurel (8d) hielten die 1-kg-Tests zunächst locker aus. Dann aber kam die „dynamische Belastung“, bei der die Türme am Boden befestigt und maschinell einer heftigen Wackelbewegung ausgesetzt wurden. Die Mehrzahl der Türme hielt dem nicht stand, knickten ein oder rissen auseinander. Bei Aurels Turm lösten sich zwar zwei von sechzehn tragenden Säulen, die übrigen sorgten aber dafür, dass der Turm insgesamt stabil blieb und deswegen in die Finalrunde kam. Leider war er dann um ein paar Gramm schwerer als die Konkurrenten, sodass es für einen Preis leider nicht ganz reichte.
Ein weiterer Wettbewerbsbeitrag war das „Tauchboot“. Hier sollte man ein Boot konstruieren, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines ca. 40 cm tiefen Aquariums taucht, und dort für mindestens eine Minute bleibt. Danach soll es selbstständig auftauchen, wobei das Ganze nicht länger als drei Minuten dauern darf.
Julian (7e) hatte die Idee, im Bootsinneren Essigessenz aus einem Hustensaftfläschchen auf Backpulver tröpfeln zu lassen, wobei das entstehende Gas dann einen Ballon aufblasen sollte. Nach vielen Versuchen und unter Einsatz von Massen an Heißkleber und Panzerband hatten er und David (7e) das Boot abgedichtet und schließlich auf der Oberfläche einen Friedhof mit Totenköpfen, Knochen etc. gestaltet. Aus diesem sollte sich eine magische Hand (Latex-Haushaltshandschuh) erheben, das Wasser verdrängen und den untergegangenen Friedhof langsam aber sicher an die Oberfläche treiben.
Als es dann ernst wurde, hatte sich der Handschuh aber schon nach ca. 15 Sekunden so stark aufgeblasen, dass der „Friedhof“ viel zu schnell auftauchte. Der Juror hatte ein Einsehen und ließ einen zweiten Versuch zu, der dann perfekt klappte (weniger Backpulver): nach genau einer Minute und zehn Sekunden erhob sich das Boot und schwebte langsam an die Wasseroberfläche.
Warum die Juroren das WEG-Boot bei der Preisverleihung vergaßen, ist uns bis heute völlig schleierhaft! Möglicherweise hatten böse Friedhofsgeister die Sinne ein wenig verwirrt und die Erinnerung getrübt. Aber auch ohne Auszeichnung hat der Wettbewerb allen Beteiligten mal wieder richtig viel Spaß gemacht und deshalb heißt es: Nach der Explore Science (2019) ist vor der Explore Science (2020)!!
Alljährlich wird der Luisenpark in Mannheim für eine knappe Woche zur Bühne einer großen Naturwissenschaftsshow für Kinder und Jugendliche mit Präsentationen, Workshops, Mitmachstationen, Zirkusvorführungen und vielem mehr. Teil dieses Programms sind die Wettbewerbe für Schüler aller Jahrgangsstufen. Hier hatten sich mehr als 500 Teams aus der Rhein-Neckar-Region gemeldet, aber auch aus Großstädten wie Frankfurt, Stuttgart und Karlsruhe. Auch der östliche Wetteraukreis war vertreten.

Text und Bilder: FR/WE

Confidentia in futurum