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Beim Solistenkonzert am Wolfgang-Ernst-Gymnasium sprang der Funke über

Eineinhalb Stunden Solo-Genuss bescherten die sechzehn Nachwuchsmusikerinnen und -musiker des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums dem begeisterten Publikum beim Solistenkonzert im Foyer der Schule. Musiklehrer Sebastian Köhler begrüßte die Gäste und sogleich gaben zwei Fünftklässler, Karla Trinkaus und Elias Kisselbach, am Flügel den Auftakt des Abends. Wenn auch die Pianisten in der Überzahl waren, gelang eine spannende Mischung aus Klavier-, Streich- und Blasmusik. So brachte Victoria Klein mit dem Saxofon den ersten Wechsel. Sie lernt ihr Instrument seit der 5. Klasse und nimmt Unterricht bei Heinz Lang, der sie begleitete. Anschließend präsentierten Marlene Dedecke und Melina Pöhnl ihre Stücke auf dem Klavier.
Die Büdinger Musikbegeisterten wird es freuen, dass es unter den Jüngsten des Gymnasiums mit Schwerpunkt Musik hoffnungsvollen Nachwuchs gibt. Hier überzeugte Moritz Hartmann mit dem zeitgenössischen Song „Leave A Light On“ von Tom Walker ebenso wie der erst elfjährige Christian Grüssung, der mit großer Selbstsicherheit sowohl das klassische Stück „Rondo alla Turca“ als auch den Titanic-Klassiker „My Heart Will Go On“ ebenfalls auf dem Klavier darbot. Justus Bittner spielte unter anderem Ludwig van Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ auf dem Cello und Christian Polzar schlug wieder zeitgenössische Töne an: Der Achtklässler vereinte Gesang mit eigener Gitarrenbegleitung bei „Stolen Dance“ von Milky Chance so überzeugend, dass der ein oder andere Zuhörer vor Begeisterung leise mitsang.
Konrad Drzazga und Oskar Behzadpour, beide Schüler der Stufe 5, verzauberten nicht nur mit ihrem jeweiligen Klaviersolo, sondern boten im Duett „Im septimen Himmel“ schon durch ihr gemeinsames Agieren am Flügel einen Kunstgenuss. Das Trompetenstück von Emma Meister-Weidmann soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie es auf der Geige spielte, begleitet von ihrem Musiklehrer Simon Heim. Und wer bei dem Stichwort „Blockflöte“ an leidige Musikstunden denkt, dem eröffnete sich mit dem beeindruckenden Spiel von Ida Ullmann ein völlig neues Universum. Drei Sätze aus Telemanns Partita Nr. 2 in G-Dur spielte die Zwölfjährige gekonnt und stilistisch auf hohem Niveau. Begleitet wurde sie von Simon Ullmann auf dem Cello.
Einen ebenso bleibenden Eindruck hinterließ Stuart Amberg. Sein Klavierspiel machte mit „Snow Is Dancing“ von Claude Debussy das Fallen von Schnee hörbar und so verwunderte es niemanden, dass mit seinem Vortrag vor dem Fenster der Schneefall tatsächlich einsetzte und den Dohlberg für ein paar Stunden in eine weiße Winterlandschaft verwandelte.
Trotz der anstrengenden Abiturvorbereitungen ließen es sich Mia Wittenmeier und Samuel Ditzinger nicht nehmen, die Schulgemeinde noch einmal mit ihrem Klavierspiel zu begeistern. Wittenmeier suchte sich den Walzer aus dem Film Amelie aus. Ditzinger spielt seit dem frühen Kindesalter und hat sich dank seiner Lehrerin Sophie Gruzman-Jarczyk ein beachtliches Niveau erarbeitet. Die von ihm vorgetragenen Werke erfordern virtuose Spieltechniken, die der angehende Abiturient sehr gut beherrscht und die er mit seiner Interpretation der Fuge von Dimitri Schostakowitsch und dem Tango von Alois Haba unter Beweis stellte.
Die Freude an der Musik war den jungen Künstlern trotz der hohen Konzentration anzumerken und so bewies auch dieser Abend, dass Musik am Wolfgang-Ernst-Gymnasium einen hohen Stellenwert besitzt. Das betonte auch der stellvertretende Schulleiter Oliver Eissing, als er dem Publikum seinen Dank aussprach. Das abwechslungsreiche Programm, das Musiklehrerin Sonja Trageser aus den Musikstücken der jungen Künstlerinnen und Künstler zusammengestellt hatte, sei dabei großartig aufgegangen. Er zollte allen Beteiligten hohe Achtung und kündigte an, die Schule noch stärker zum kulturellen Begegnungsort für die Stadt und das Umland zu machen.

Text/Fotos: Dippel

Confidentia in futurum