Wasser – ein Menschenrecht?
„Wasser“ ist unser Thema im Projekt schon seit 2017. Dieses Thema gewinnt weltweit immer mehr an Gewicht. Experten vermuten, es wird in den nächsten Jahrzehnten kein Krieg mehr ums Öl geben, sondern um das Wasser. Verschiedene Weltkonzerne bringen sich schon jetzt in Stellung, kaufen Land auf, um die Rechte an entsprechenden Quellen zu besitzen. Auch unserer Partnergemeinde in Vereda Funda, Brasilien ist betroffen. Hier ein Bericht aus einem Gespräch mit Uli Ide, Mitarbeiter von heks – Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz, der sich seit Jahren intensiv mit der Problematik beschäftigt:
Im vergangenen Juli 2017 gab es ein Treffen in der Region unserer Partnergemeinde Vereda Funda. Hauptgegenstand war der Zustand des Rio Santanas, der einen Zufluss des Rio Pardos bildet, in dessen Quellgebiet unsere Schule und Gemeinde liegt. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft in Minas Gerais wurden acht Flusseinzugsgebiete unter dem Aspekt „Wasser“ als Gemeingut untersucht. Teilgenommen an dieser Konferenz haben auf Anregung der Landarbeitergewerkschaft um ihren Präsidenten Elmy die Universität Montes, die Präfektur, heks – Schweiz, die NGO CAA mit Leninha und ihr Anwalt. Insgesamt waren 23 Vertreter der betroffenen Gemeinden anwesend. Hintergrund sind die Bestrebungen von z.B. Coca Cola, in Diamantina Gebiete zu kaufen, um Wasser zu „privatisieren“.
Die Kritik aus den Reihen der Teilnehmer war, dass wenig über die Ziele und den Zweck der Brunnen bekannt sei. Laut Informationen des CAA seien die großen Staudämme in Brasilien die falsche Lösung, da sie mittlerweile häufig schon trocken gefallen sind. Eine Lösung für die Chapada Diamantina könnte sein, dass es in den oberen Bereichen einen Quellenschutz gibt, im Hangbereich Vegetation für entsprechende Versickerung und Wasserauffangbecken zur Steigerung des Inflationsgrades sowie kleine Staudämme, wie zB. in der Gemeinde Vereda Funda angelegt. Gerade fand das World Water Forum in März in Brasilia statt, dort waren auch Partner von uns vertreten, um sich für das Recht auf Wasser einzusetzen.
Uli Ide im Gespräch mit WL