Portrait: Graf Wolfgang Ernst I. von Isenburg-Büdingen

Graf Wolfgang Ernst I. von Isenburg-Büdingen

Graf Wolfgang Ernst I. von Isenburg-Büdingen ist der Gründer und Namensgeber des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums.

Als ältestes von 10 Kindern wuchs er in Birstein und Büdingen auf. Mit seinem Studium in Straßburg erwarb er sich eine gelehrte Bildung, insbesondere in der lateinischen Sprache. Ab 1592 wurde er von seinem Vater zum Mitregenten bestimmt, bis er 1596 nach dessen Tod die alleinige Herrschaft übernahm. Als Anhänger des reformierten Glaubens versuchte er in seiner Grafschaft das lutherische Bekenntnis durch das reformierte zu ersetzen, was auf Widerstand stieß, dem er jedoch mit großer Entschlossenheit entgegentrat. Er erwies sich als ein geschickter Verwalter seines Landes. Nach dem Tod seines Vetters Graf Heinrich von Isenburg-Ronneburg im Mai 1601 brachte Graf Wolfgang Ernst gewaltsam dessen Residenz Ronneburg und den nördlichen Teil des Ronneburger Landes in seinen Besitz und herrschte somit über die Gesamtgrafschaft.

Da die Bildungspolitik eine große Bedeutung für ihn hatte, machte er die reformbedürftige Büdinger Lateinschule 1601 zu einem Gymnasium. Hierbei gilt der auf den 3. Juni 1601 datierte „Donationsbrief“ als Gründungsurkunde des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums. Graf Wolfgang Ernst von Isenburg-Büdingen erhöhte die Lehrerstellen von zwei auf vier und stattete damit die Schule nach damaligen Maßstäben sehr gut aus. Er schuf auch eine „Communitet“, die ein Internat für auswärtige Schüler darstellte. Damit diese Schüler nicht mehr als 30 Gulden Kostgeld zahlen mussten, übernahm Graf Wolfgang Ernst von Isenburg-Büdingen die anfallenden Restkosten. 1602 stellte er sogar einen „Speisewirt“ zur Verpflegung ein und ließ an der Südseite der Marienkirche einen Erweiterungsbau für die Schule errichten.

Obwohl Graf Wolfgang Ernst von Isenburg-Büdingen sein Land und damit auch das Büdinger Gymnasium aus den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) durch Kaisertreue und Neutralität herauszuhalten versuchte, waren die Kriegsfolgen mit Kontributionsforderungen sowie den Plünderungen der durchziehenden und zeitweise auch bleibenden Truppen für sein Land verheerend. Begleitet wurde das Ganze noch durch Pest und Hexenverfolgung. Am 1. April 1628 übergab Graf Wolfgang-Ernst von Isenburg-Büdingen auf Drängen seiner Söhne und Enkel die Regierungsgeschäfte an diese. Er zog sich anschließend bis zu seinem Tod mit seinen beiden jüngsten Söhnen auf das Wächtersbacher Schloss zurück.

Confidentia in futurum