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Anna Hensel wird Siegerin des Vorlesewettbewerbs am WEG

Vier Jungs und ein Mädchen hatten sich beim Vorlesewettbewerb in ihren Klassen der Stufe 6 am Wolfgang-Ernst-Gymnasium behauptet und gaben nun im Schulentscheid ihr Bestes. Die Liste ihrer Bücher, in die sie dabei spannende Einblicke gewährten, las sich wie der Wunschzettel eines Bücherwurms im Corona-Lockdown.
Moritz Drescher aus der 6b hatte sich für den Titel „Justin Time – Der Fall Montauk“ von Peter Schwindt entschieden und entführte mit dem spannenden Zeitreiseabenteuer in das Jahr 1983 an die amerikanische Ostküste. Erik Linneberger (6a) sorgte mit Jamie Thompsons „Dark Lord“ für die nötige Portion Humor. An den Walter Moers-Klassiker „Rumo“, dessen 700 Seiten auch die Eltern-Generation schon mit viel Freude verschlang, wagte sich Simon Höhn aus der 6c, der sich beim Vorstellen der Lektüre als ein ausgesprochener Kenner des Autors und seiner Fantasy-Welt erwies. Mit Cornelia Funkes Roman „Herr der Diebe“, ein weiterer Klassiker der Jugend-Literatur, startete Raphael Mierich aus der 6e ins Rennen und fesselte die Zuhörer mit den Abenteuern einer Kinderbande in Venedig und seinen verwinkelten und verwunschenen Gassen. Um mutige Kinder ging es auch in Anna Hensels (6d) Jugendroman „Pusteblume. Wie klaut man einen Opa“ von der Autorin Ilse Bintig. Die Geschichte um zwei Geschwister, die ihren Großvater aus dem Altenheim entführen, um mit ihm im Schrebergarten Geburtstag zu feiern, las Anna so lebendig vor, dass sie sich am Ende den Schulsieg sichern konnte.
Dennoch war es nicht leicht, einen Gewinner zu ermitteln: „Alle Wettstreiter haben unglaublich gut gelesen“, betonte Verena Pawlitz bei der Siegerehrung. Pawlitz ist Fachsprecherin Deutsch am WEG und organisiert alljährlich den Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs, der eine Initiative des Börsenvereins des deutschen Buchhandels ist. Bewertet werden stets die Lesetechnik, die Interpretation der Geschichte und auch die Auswahl der Textstelle. In der Schlussrunde mussten alle noch ein paar Seiten aus einem Buch vorlesen, das sie vorher nicht kannten, was auch für geübte Vorleser eine Herausforderung darstellt.
Die zwei Stunden Vorlesezeit hatten alle Beteiligten sehr genossen, denn Bücher und Geschichten passen sehr gut in eine Zeit, in der viele andere Aktivitäten nicht möglich sind. Allerdings stellte die Pandemie auch diese Veranstaltung vor neue Herausforderungen: Vorlesen und Mundschutz, vorweihnachtliches Beisammensein und Mindestabstand waren die Eckpfeiler, die miteinander vereinbart werden mussten. Somit las jedes Kind hinter einer Glasscheibe, sodass beim Vortrag auf den Mundschutz verzichtet werden konnte. Die Zuhörenden saßen alle an einem eigenen Tisch. Auch waren Publikum und Jury etwas kleiner als in den Vorjahren. Die Jurorinnen waren Fachbereichsleiterin Katja Euler, Fachsprecherin Verena Pawlitz und Dorothea Preißer, die Bibliothekarin der schuleigenen Bücherei.
Die Sechstklässlerin Anna Hensel darf nun die Schule beim Kreisentscheid vertreten.

Foto: Die Siegerin Anna Hensel stellt ihre Lektüre dem Publikum vor.

Confidentia in futurum