Schubsen war testweise erlaubt
In dieser Woche bekamen die fünften Klassen am Wolfgang-Ernst-Gymnasium Räder unter ihre Klassenräume: Gemeinsam mit Barbara Sondergeld von der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) erkundeten die Schülerinnen und Schüler die Gefahren an der Bushaltestelle und beim Busfahren.
Da war auch für routinierte Verkehrsfüchse viel Neues dabei. Trainerin Sondergeld versammelte erst einmal alle vor den Türen des Busses. Ausnahmsweise durfte auch gedrängelt werden, allerdings nur, um zu zeigen, was dabei alles passieren kann: „Mir war vorher nicht klar, dass man so leicht unter die Räder rutscht, wenn man sich an den Bus lehnt“, staunte Melina. Anschließend stellten sich die Fünftklässlernoch einmal ordentlich vor der Bustürauf und übten das korrekte Einsteigen.
Ein Bus der Firma Röder stand für jede der fünf Klassen bereit und der Busfahrer zeigte geduldig jedem Schüler, wie er seine Karte über den Kontrollapparat ziehen muss. Jeder schnappte sich einen Platz und dann hieß es Fehler suchen. Den ersten entdeckten die Verkehrsschüler sofort: Einige hatten ihre Taschen auf die Sitze gestellt, wo sie Plätze blockierten. Aber auch bei einer Bremsung wäre das ein Sicherheitsrisiko. „Wie Geschosse würden die Rucksäcke quer durch den Bus schmettern und Fahrgäste verletzen“, erklärte Sondergeld. „Ich hätte nicht gedacht, dass man beim Busfahren so viel beachten muss“, meinte Anna, denn auch bei der Platzwahl gab es einiges zu berücksichtigen. Den beliebtesten Platz im Bus hatte sich nämlich Stiven gesichert: In der Mitte der Rückbank mit freiem Blick nach vorne. Aber spätestens jetzt weiß jeder, dass das auch gleichzeitig der gefährlichste Sitz im Fahrzeug ist und „man nur, wenn es keinen freien Platz mehr gibt, sich dort hinsetzen sollte“, wie Noël noch einmal das Gelernte betonte.
Dann drehte der Busfahrer mit den Kindern eine Runde durch die Stadt. Doch das Spannendste stand noch bevor: Die Vollbremsung bei 30 Stundenkilometern. Da staunte nicht nur Johanna, „dass bremsen auch bei langsamer Fahrt so hart sein kann“. Passiert das bei voller Fahrt und man hält sich nirgends fest, kann man sich leicht verletzen. Zum Bedauern der Schülerinnen und Schüler ging es dann schon wieder ans Aussteigen, allerdings mit dem Rucksack in der Hand und nicht auf dem Rücken. Auch das war für die kleinen Verkehrsprofis neu.
„Das Wolfgang-Ernst-Gymnasium führt im Rahmen seiner Verkehrserziehung in jedem Jahr eine Busschulung durch“, so Lehrer Thorsten Glock, der an seiner Schule für die Verkehrserziehung zuständig ist. In diesem Jahr konnten auf Initiative der Elternbeirätin Nicole Möhl auch erstmals die Eltern an dem Training teilnehmen.
Klasse 5a/Vanessa Dippel