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Weihnachtskonzert des WEG in der Marienkirche

Am  Dienstag, dem 20. Dezember 2016 fand in der Marienkirche Büdingen das traditionelle Weihnachtskonzert des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums statt.
Es musizierten die Chorkurse und der Bläserkurs der Stufe 6, das Streicherensemble, der Musik-Schwerpunkt-Kurs der Stufe 7, der Oberstufenchor sowie Samuel Ditzinger an der Orgel.
Zu hören war ein buntes Potpourri aus alter und moderner, deutscher und internationaler Weihnachtsmusik.
Fotos: AG Foto – Rebecca Schlaszus

Kreisanzeiger vom 20.12.2016 – Text/Foto: Kleinmann

Vor dem Konzert: Die Aufregung ist groß. – „Es heißt Lichter, nicht Lischter!“

probe2BÜDINGEN – Für das Gros der Schüler dürfte es der bislang größte Auftritt sein. Entsprechend aufgeregt sind sie. Da geistern viele Fragen in den Köpfen herum. Sicher sind sich die jungen Musiker allerdings in einer Sache: Das Weihnachtskonzert des Büdinger Wolfgang-Ernst-Gymnasiums wird ein ganz besonderer Abend. Der Kreis-Anzeiger hat eine Probe besucht.
Ganz ohne Frage: Die Kinder sind schon gespannt, wie das so werden wird. „Da sind dann so viele Menschen, die uns zuhören. Die vielen Eltern und all die anderen Zuschauer, das ist echt aufregend“, gibt Lena Ludwig aus der 6 b zu. Das Mädchen singt in einem der Chöre der sechsten Klassen mit. Auch ihre Freundin Sujal Sharma ist ein wenig nervös. „Hoffentlich vergesse ich meinen Text nicht“, sorgt sich die Schülerin, „und dann hören mich alle falsch singen“. Ihre Sorge scheint unbegründet. Während der Probe mit ihrem Lehrer Sebastian Köhler klappt alles wunderbar.
probe1Für den unbeteiligten Betrachter scheint es so, als sei es einfacher, einen Sack Flöhe zu hüten, als 38 Sechstklässler zu einen gemeinsamen Chor zu formen. Doch mit viel Spaß und Ermunterung gelingt es dem Chorleiter, die jungen Menschen zu erstaunlichen Leistungen zu motivieren. Nach rhythmischen Übungen in verschiedenen Lautstärken beginnen die Schüler mit dem Begrüßungslied. „Hey, Hello, Bonjour, Guten Tag, Welcome und Buenos Dias“, heißt es da, und sofort geht es in einen Kanon über. Doch nicht nur gesungen wird in der Chorprobe. Auch Organisatorisches wird besprochen. Wann müssen die Kinder zur Generalprobe erscheinen? Wann beginnt am Abend das Einsingen? Und wie lautet der Dresscode? In Gedanken wird schnell der Kleiderschrank durchforstet. „Habe ich überhaupt ein weißes Hemd?“ Viele Dinge also, die noch geklärt werden müssen, bevor es dann mit den Stücken für das Weihnachtskonzert weitergeht. „Und denkt dran, dass wir nicht oberhessisch singen. Es heißt ‚Lichter‘ und nicht ‚Lischter‘“, ruft Sebastian Köhler den Sängern schmunzelnd zu.
Insgesamt sechs Lehrer des Gymnasiums beteiligen sich mit unterschiedlichen Ensembles am Konzert in der Marienkirche. Hauptbestandteil werden die Chöre sein. Drei Chöre gibt es. Sie studieren alle Weihnachtslieder ein, einige Ensembles singen am Abend auch gemeinsam. Keine leichte Aufgabe für die Musiklehrer Nora Neun, Katja Schütz, Carmen Böckel und Sebastian Köhler. Immer wieder werden die Lieder geprobt, alle gemeinsam passen sie nur in den großen Hörsaal der Schule.
Während die einen singen, sind andere in der Bläserklasse aktiv. Das Büdiner Gymnasium ist eine Schule mit musikalischem Schwerpunkt. Wer an der Schule in die fünfte Klasse kommt, kann sich entscheiden, ob er im Chor mitsingen möchte oder in die Bläserklasse geht und ein Instrument lernt. Unter anderem beim Weihnachtskonzert können sie dann zeigen, was sie bislang gelernt haben.
„Einen gemeinsamen Rhythmus finden, das ist zunächst schon eine Herausforderung“, erklärt Katja Euler, die zusammen mit Jürgen Vogt die Bläserklassen betreut. „Manche Kinder stellen sich sehr genau auf das Dirigat ein, andere sind noch zu fokussiert auf sich und ihr Instrument. Aber um solche Dinge zu lernen, sind sie ja hier. Und gerade das Gemeinschaftserlebnis ist das, was die Kinder so stärkt“, erklärt die Musiklehrerin. Auch Soli müssen geübt werden. In einem der Werke haben die Klarinetten einen Solopart. Doch die sehen dem Konzert gelassen entgegen. Justus Beckmann und Marlene Taubert grinsen: „Kein Problem für uns.“ Auch ihre Lehrerin bestätigt: „Die können das.“

Und weiter geht es mit der Probe, der Mittelteil von ‚Trumpet Voluntary‘ sitzt noch nicht ganz. „Rhythmisch eigene Stimmen zu haben und die selbstbewusst zu vertreten, ist gar nicht so einfach“, erklärt Euler, „da muss man schon sehr sicher sein. Aber bis Dienstag kriegen wir das hin“.

Confidentia in futurum