Die Stufe Q2 hatte die Möglichkeit am jährlichen ,,Präventionstag gegen Extremismus“ teilzunehmen. Dieser wird von Herrn Dickert (Präventionsprojekt ,,Netzwerk-Lotsen“) in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landesamt für Verfassungsschutz organisiert. In verschiedenen Workshops konnte die Schülerschaft vom Rechtsextremismus über Linksextremismus und Islamismus bis hin zum Antisemitismus die verschiedenen extremistischen Gruppierungen tiefgründiger kennenlernen.
In der Regel geschah das in der Form von je ungefähr 2,5-stündigen Vorträgen mit Workshop-Anteil zu zwei der vier Thematiken pro Schüler. Die einzige Ausnahme stellte hierbei der Workshop ,,Rechtextremismus auf Social Media“ dar, welcher den ganzen Vormittag und Mittag über ging.
Alle Veranstaltungen fingen mit einer kurzen Einführung über die Aufgaben und Befugnisse des Verfassungsschutzes an. Danach lag der Fokus des Workshops zum Thema Rechtsextremismus von Herrn Dickert auf der Schnittstelle der sozialen Medien und uns Jugendlichen. Es kamen dabei Fragen auf wie ,,Was ist der Unterschied zwischen der Alten und der Neuen Rechten?“, ,,Welche Rolle spielt insbesondere TikTok beim Radikalisieren?“ und ,,Was können wir tun, wenn wir diesen Inhalten begegnen?“. Mitgenommen haben wir vor allem die Dreiheit von Hinterfragen, Aufklären und Melden. Um uns zu veranschaulichen, wie präsent Rechtsextremismus, besonders im Social-Media-Bereich ist, haben wir uns mehrere TikTok-Videos angesehen und dabei analysiert, welche Problematik diese mit sich bringen. Auch die Gefahren hinter auf den ersten Blick harmlos aussehenden Memes wurden stärker beleuchtet und in Form einer Gruppenarbeit aufgearbeitet.
Linksextremismus dagegen ist eine Form des Extremismus, über die weniger gesprochen wird. Wichtige Punkte waren hier u.a. die Motive und Ziele von Linksextremisten und die Rolle, die Gewalt bei ihnen spielt oder spielen kann. Auch wichtig zu nennen ist, dass Rechts- und Linksextreme sich teilweise ähnlicher sind als man denkt, da viele oft eine extreme Änderung des politisch-gesellschaftlichen Systems anstreben und um dies zu erreichen, durchaus auch Gewalt anwenden, selbst wenn die vermeintlichen Werte, für die sie stehen, das Gegenteil behaupten.
In der Veranstaltung zum Thema Antisemitismus wurde das Thema unter Gesichtspunkten wie der Definition – in erster Linie Feindschaft oder Abneigung gegenüber Juden- , dem Vorkommen und dem Hinterfragen von Stereotypen als auch der Rolle von Rassismus und Religion beleuchtet und diskutiert.
Während der Islamismus-Veranstaltung wurden auch verschiedene Punkte beleuchtet, unter anderem kam das Thema Bin Laden und die LIES!-Aktion von Salafisten auf. Vor allem Letztere wurden noch einmal genauer unter die Lupe genommen, ebenso wie islamistische Propaganda auf TikTok. Darüber hinaus spielten die Unterdrückung und der ausgeübte Zwang durch solche Gruppierungen eine Rolle; der Islam als Religion wird von diesen Gruppen also dazu missbraucht, um andere mit hineinzuziehen.
Durch die unterschiedlichen Workshops und Vorträge ist uns Schülern deutlich geworden, dass es wichtig ist, extremistische Aussagen und Inhalte nicht zu normalisieren und zu verharmlosen, egal welcher Natur. Auch wenn in diesem Artikel der Rechtsextremismus mehr zur Sprache kam, da die Autorinnen diesen Workshop besuchten, sind alle anderen Arten von Extremismus und besonders ihre Prävention gleichermaßen wichtig. ,,Wir müssen alle unseren Beitrag leisten, um aktiv gegen jegliche Form von Extremismus und Antisemitismus vorzugehen“, so ein Mitschüler. Besonders im Bereich Social Media gewinnt dies immer mehr an Bedeutung, weshalb es wichtig ist, menschenfeindliche und extremistische Beiträge sofort zu melden und nicht weiter damit zu interagieren.
Die Schüler der Q2 fanden den Tag durchaus interessant und wichtig, gerade zu Zeiten, in denen die politischen Ränder und radikale Gruppen immer mehr an Zuspruch gewinnen. Wir, die Q2, danken dem Verfassungsschutz und der Schule für diesen spannenden und lehrreichen Tag!
Leona und Hannah (Q2)





