„Influencer“ kann man studieren: “Zukunftsbus” wirbt am WEG
Der Zukunftsbus des Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen wirbt am WEG für das Lehramt.
Gleich zu Beginn des neuen Schuljahres lud das Wolfgang-Ernst-Gymnasium (WEG) in Büdingen den Zukunftsbus des Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen (HMKB) ein, um auf dem Hof der Schule drei Tage für das Berufsbild „Lehrkraft“ zu begeistern. Der Koordinator für Berufliche Orientierung am WEG, Thorsten Flach, begrüßte dieses zusätzliche Angebot zur Berufswahl der angehenden Abiturientinnen und Abiturienten. „Auch wenn nicht alle Aspekte des Arbeitsfeldes im Rahmen dieser Informationsinitiative dargestellt werden können, so konnten die Schülerinnen und Schüler eine neue Sichtweise auf das Berufsfeld gewinnen“, berichtet Flach.
Eine Schulstunde lang bekamen Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler die Möglichkeit, sich am und im „Zukunftsbus“ intensiv mit dem Beruf einer Lehrkraft zu befassen. Ziel war es, dass sie den Beruf, den sie jeden Tag hautnah erleben, mal aus einer anderen Perspektive kennenlernten. Dazu begleiteten die Jugendlichen mit einer VR-Brille eine Lehrerin in ihrem Schulalltag, sie machten einen unterhaltsamen Lehrertest und ein Wissensquiz rund um Studium und Beruf. „Da hat das Kultusministerium die Messlatte für zukünftige Berufswahlinformationen hochgelegt“, kommentierte Mika Wolf aus dem aktuellen Abschlussjahrgang. VR-Brille, Quiz und Test seien richtig gut aufbereitet gewesen und es habe großen Spaß gemacht, das Berufsbild zu erkunden.
„Wir möchten den Beruf in seiner Vielseitigkeit präsentieren und nicht von den Fächern her. Viele Jugendliche sind überrascht, was eine Lehrerpersönlichkeit ausmacht und wie sehr sie zum Beispiel ihren Teamgeist, ihre Kreativität und Motivationsfähigkeit in allen Fachrichtungen einsetzen kann“, berichtete Charlotte Wachs, die den Zukunftsbus betreut. Lena Ludwig, angehende Abiturientin, bestätigte das: „Eine hohe Prozentzahl beim Eignungstest gibt tatsächlich Anlass, über die Berufsrichtung nachzudenken.“ Schulleitungsmitglied Sebastian Köhler begrüßt die Aktion: „Das Programm ist auch für die Kolleginnen und Kollegen ein Gewinn, deren breites Tätigkeitsfeld so umfassender wahrgenommen wird und die im Nachgang noch einmal ganz anders mit den Schülerinnen und Schülern über den Beruf ins Gespräch kommen können.“
Das junge Team des Zukunftsbusses regte an, Lehrkräfte auch mal als „Influencer“ zu denken, denn genau das sei die Aufgabe der Lehrenden: Junge Menschen für etwas zu gewinnen, wofür sie sich selbst begeistern. „Dass Lehrer auch Talententdecker und Wegbereiter sind und Schüler für Wettbewerbe empfehlen oder für Stipendien vorschlagen, habe ich mir vorher gar nicht so bewusst gemacht“, bestätigte Mika Wolf im Gespräch und Charlotte Wachs merkte an, dass der Einfluss einer engagierten Lehrkraft enorm sei und man für den ein oder anderen Schützling tatsächlich Wegmarken für ein ganzes Leben setzen könne.
Das ist auch das Leitmotiv von Bildungsminister Armin Schwarz: „Lehrerinnen und Lehrer motivieren, stärken und trösten, nehmen durch ihre Begeisterung und engagierte Wissensvermittlung jeden Tag Einfluss auf die Zukunft junger Menschen.“ Sie seien Influencer im besten Sinne und das mit großer gesellschaftlicher Bedeutung.
Für Schulleiter Oliver Eissing birgt der Zukunftsbus nicht nur die Chance, junge, engagierte Menschen für das Lehramt zu gewinnen. Er sieht in der Aktion auch eine Gelegenheit, kluge Köpfe in der Region behalten zu können. Gerade in ländlicheren Gegenden fänden gut ausgebildete Akademiker an Schulen die nötige geistige und soziale Herausforderung, ohne in großstädtische Zentren abwandern zu müssen. Am Wolfgang-Ernst-Gymnasium habe sich das immer bewehrt, eine gesunde Mischung aus auswärtigen und ortsansässigen Lehrkräften zu haben.
Auf dem Foto:
Hintere Reihe v.l.n.r.: Sebastian Köhler (Schulleitungsmitglied); Thorsten Flach (Koordinator für Berufliche Orientierung)
Ganz rechts: Jan Eckhardt (Tutor des Leistungskurses PoWi)
Mitte: Charlotte Wachs (betreut den Zukunftsbus)
Sonstige: Schüler und eine Schülerin des Leistungskurses PoWi von Jan Eckhardt