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Überzeugen statt bevormunden: Wolfgang-Ernst-Gymnasium feiert den Weltwassertag

Vor einem Jahr verlieh die Wasseraktivistin Maude Barlow dem Wolfgang-Ernst-Gymnasium (WEG) das Zertifikat der weltweit ersten „Blue Community School“. Zusammen mit der Blue Community Büdingen verpflichtete sich das WEG damit dem Schutz des wichtigen Lebensmittels und der Verteidigung des Menschenrechts auf Wasser. Am 22. März feierte die Schule nun zum zweiten Mal den Weltwassertag mit vielen Aktionen und Workshops.

„Ich sehe uns als Schule in der Pflicht, die jungen Menschen für den Wert des Wassers zu sensibilisieren“, so Schulleiter Oliver Eissing. „Als die Stadt sich auf den Weg machte, Blue Community zu werden, war es für uns selbstverständlich, dass wir diese Bemühungen dadurch unterstützen, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern vermitteln, wie sehr wir jeden Tag in allen Lebensbereichen vom Zugang zu sauberem Wasser abhängig sind“, erläutert Eissing das Engagement der Schule.

Die Wege des Wassers erkunden

In diesem Jahr richteten sich die Aktivitäten des Wasserfestes am WEG vor allem an die Unterstufe und während die fünften Klassen einen Ausflug in die Stadt machten und sich im Kino anhand des Dokumentarfilms „Checker Tobi und die Geheimnisse unseres Planeten“ mit der globalen Bedeutung von Wasser auseinandersetzten, nahmen die sechsten Klassen in der Schule an zahlreichen Workshops teil, filterten verschmutztes Wasser mithilfe unterschiedlicher Materialien wie Kiesel, Sand und Kohle oder erkundeten die Wege, die es über Brunnen und Leitungen bis in die Wohnhäuser und dann in die Kläranlagen nimmt. Hier unterstützte auch Jochen Heyermann von den Stadtwerken die Lehrerinnen und Lehrer sowohl mit Experimentiermaterial als auch mit einem eigenen Workshop zu dem Grundstoff des Lebens. Er und Claus Wilkens, der die Blue Community an die Schule gebracht hatte, hielten einen Impulsvortrag für die jungen Wasserforscher.

85 Prozent bevorzugen das Büdinger Leitungswasser

Ältere Schülerinnen und Schüler sowie Mitglieder der SV führten eine Blindverkostung durch. Zum Probieren gab es zwei unterschiedliche Leitungswasserqualitäten aus der Kernstadt, ein Marken-Mineralwasser aus der Region und ein Wasser, das einen weiten Weg von Frankreich bis in unser Supermarktregal bewältigen muss. Das Büdinger Leitungswasser schnitt dabei äußerst gut ab: 52,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler bevorzugten das kühle Nass, das sich bei der Auswertung als das Leitungswasser aus dem Versorgungsgebiet I herausstellte, also das, was beispielsweise in der Altstadt aus dem Hahn kommt. 32,5 Prozent der Kinder mochten das Leitungswasser am Dohlberg (Versorgungsgebiet II) lieber, was einen etwas höheren Calcium- und Magnesiumanteil aufweist. 11 Prozent entschieden sich für das regionale Mineralwasser und nur vier Prozent für das französische Wasser. Damit hatten die Kinder erfahren, dass es überhaupt keinen Grund gibt, Wasser im Supermarkt zu kaufen, wenn das beste Erzeugnis unschlagbar günstig und direkt durch die Leitung ins Haus geliefert wird.

Großartige Teamleistung im Namen des Wasserschutzes

Jan Eckhardt, Koordinator des Blue-Community-Teams am WEG betonte, dass dies genau der Weg der Schule sei, um Wasserwissen zu vermitteln. „Die Schülerinnen und Schüler sollen selbst erfahren, was gut für sie ist und den Wert des Wassers erforschen und entdecken“, so Eckhardt weiter. Dass dies gelang, dafür hätten sich viele unterschiedliche Gremien und Gruppen der Schule engagiert und zusammen einen spannenden Tag auf die Beine gestellt. Von Demokratiewerktstatt, Bücherturm und Fördergemeinschaft über die Patinnen und Paten der sechsten Klassen, Kolleginnen und Kollegen und Schülervertretung bis hin zum Hausmeister arbeiteten alle Hand in Hand für die Ziele der Wasserschule. Die Teilnehmer durften zum Schluss den Tag bewerten und fast allen hatte es ausgesprochen gut gefallen.

(Das Team: Experimente: Annika Grubbe, Daniela Staudenmaier, Thorsten Olemotz, Henrik Pandikow; Bücherturm: Juliane Strehm; Verköstigung, Gesunde Schule: Anke Hölzer; Fördergemeinschaft: Sabine Ebelshäuser; SV: Viktoria Klein + Liv Szuppa; Schule am Dohlberg: Marlen Slanker; Workshopleiter: Jochen Heyermann und Claus Wilkens (städt. Arbeitskreis); weitere teilnehmende Projekte (u.a.): Klasse 5c, Sonja Hofmann; Lateinkurse und Reliklassen SEK I + SEK II, Anja Bremer-Fuchs; 10. Klasse Präsentationen, Thorsten Glock; sowie unser Hausmeister Michel Schmidt + Alberto)

Confidentia in futurum