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Ein außergewöhnlicher Abiturjahrgang verlässt das WEG

Lena Herget-Umsonst, Bürgermeisterin von Reichelsheim, gratuliert ihrem Gemeindemitglied Pauline Emde zum besten Abitur am WEG.
v.l.n.r: Oliver Eissing (Schulleiter), Susanne Wolf-Weiler (Studienleiterin), Pauline Emde (Jahrgangsbeste), Lena Herget-Umsonst (Bürgermeisterin von Reichelsheim)

Das Wolfgang-Ernst-Gymnasium hat am vergangenen Samstag mit insgesamt drei Abschiedsfeiern siebzig Abiturientinnen und Abiturienten in die Welt entlassen. Der ungewöhnlich kleine Jahrgang sei in jeder Hinsicht ein erstaunlicher gewesen, so die Studienleiterin Susanne Wolf-Weiler: Alle Schülerinnen und Schüler hätten die Abiturprüfungen bestanden und das mit der Durchschnittsnote 2,19, was deutlich über dem Landesdurchschnitt liege. Fünf Schülerinnen erreichten die Traumnote 1,0. Ganz an der Spitze steht Pauline Emde mit 865 Punkten, Mareike Kudernatsch liegt nur einen Punkt hinter ihr, danach folgen Selina Müller, Christine Mordier und Miriam Wilhelm. Das seien mehr als 7 Prozent des gesamten Jahrgangs, so die Studienleiterin.
Bei den diesjährigen Prüfungen fiel auf, dass sich die Schülerinnen und Schüler insgesamt sehr gut auf die Prüfungen vorbereitet hatten. Dem zollte auch Schulleiter Oliver Eissing großen Respekt. Offensichtlich hatten die Prüflinge die Zeit der Beschränkungen dazu genutzt, ein paar zusätzliche Stunden am Schreibtisch zu verbringen. Eissing betonte auch, wie sehr die Zeit der Pandemie mit ihren Auflagen und unvorhergesehenen Wendungen die Schüler herausforderte, ihre Anpassungsfähigkeit zu beweisen und über alle Hindernisse hinweg ihr selbst gestecktes Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren. Für diese Resilienz sprach er ihnen seine Hochachtung aus. Oberstufensprecher Finn Szuppa sah sich in diesem Sinne sogar zu einem Sprachspiel veranlasst und betonte, dass die Abkürzung des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums, WEG, nicht nur für ein WEGgehen stehen könnte, sondern auch für den WEG, den nun jeder für sich selbst bestimmen müsse, auf dem aber sicher auch der ein oder andere Stein liegen werde. Doch hätten die Absolventinnen und Absolventen während der Coronazeit allesamt bewiesen, wie man solche Hindernisse überwinde.
Steine überwanden wortwörtlich auch Felix Michalik und Ike Hofmann. Sie waren die ersten am WEG, die im Sportabitur eine Mountainbike-Prüfung ablegten, und damit ist das Gymnasium auch eine der ersten Schulen Deutschlands, an der dies überhaupt möglich ist, wie Schulsportleiter Axel Schneider betonte. Spitzenleistungen gab es auch in anderen Fächern zu ehren: So erhielten Felix Böckel, Selina Müller und Gianna Schenk den Abiturpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Christine Mordier, Selina Sauer, Selina Müller und Moritz Patte wurden für ihre Spitzenleistungen im Fach Mathematik ausgezeichnet. Selina Sauer und Florian Franz erhielten den Abiturpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Der Carl-Diercke-Preis für die beste Abiturientin im Fach Erdkunde ging an Amelie Laurer, die außerdem den von der Hellerschen Buchhandlung ausgelobten Preis im Fach Deutsch im Grundkurs bekam. Im Leistungskurs verdiente sich Mareike Kudernatsch diesen Preis. Pauline Emde wurde für hervorragende Leistungen in drei Fremdsprachen geehrt.
Damit solche Spitzenleistungen zustande kämen, sei das gesamte Umfeld gefordert. Dem trug der Vorsitzende des Schulelterbeirates Tobias Greilich in seiner Rede Rechnung. Eltern, Lehrer und Schüler kämpften gleichermaßen jeden Tag für die optimalen Bedingungen an der Schule und häufig hätten es die einen mit den anderen nicht leicht, doch die Ergebnisse der gemeinsamen Bemühungen säßen jetzt vor ihm und zeigten, dass alle zusammen es richtig gemacht hätten.
Fachbereichsleiterin Katja Euler betonte bei den Ehrungen, dass mit den 70 Schülerinnen und Schülern nicht nur 70 Lernende die Schulgemeinde verließen. Wie in jedem Jahr verliere das WEG auch sehr viele in den verschiedensten Bereichen engagierte Jugendliche, so zum Beispiel im Meditationsteam „Wendepunkt“, im Orchester, im Schulsanitätsdienst, in den sozialen Projekten oder auch in der SV. Paul Seitz sei ein solcher WEGler, der über Jahre hinweg sehr viel Verantwortung in der Lehrmittelbücherei übernommen habe. Lehrerin Sonja Trageser verlas für ihn einen Dankesbrief des gesamten Büchereiteams. Er habe nicht nur sieben Jahre die Ausleihe verstärkt, sondern als Programmierer und IT-Preisträger sogar das Bibliotheksprogramm zur Bücherreservierung geschrieben. All diese engagierten jungen Erwachsenen, so Euler weiter, hinterließen spürbare Lücken. Oliver Eissing schloss die Veranstaltung mit der Bitte an alle, dem WEG verbunden zu bleiben. Er freue sich, jeden und jede wiederzusehen. Schülerin Emilia Weden sorgte mit ihrem exzellenten Klavierspiel auf allen drei Feiern für den musikalischen Rahmen.

Foto/Text: DI

Confidentia in futurum