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Erneuter Extremismus-Präventions-Fachtag am WEG mit dem LfV Hessen

Am Mittwoch, dem 29. Januar 2020, nahm die Stufe Q1 an drei verschiedenen Workshops zum Thema Extremismus teil, die von der Demokratiewerkstatt des WEG in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Verfassungsschutz Hessen (LfV) organisiert wurden.
Mitarbeiter des LfV Hessen brachten uns in jeweils 90-minütigen Workshops den Themen Rechts- und Linksextremismus sowie Islamismus näher und klärten uns über die Gefahren auf.
In unseren Politik- und Wirtschaftskursen brachten uns die Mitarbeiter des Verfassungsschutzes zunächst einmal deren Arbeit näher. Entgegen der in Filmen und Co. vermittelten Vorstellung handelt es sich bei Verfassungsschützern nicht um bis an die Zähne bewaffnete Superhelden, sondern um normale Menschen, deren Arbeit wesentlich durch die Auswertung offen verfügbarer Informationen und erst später über das Informationensammeln über so genannte nachrichtendienstliche Mittel geprägt wird.
Im Workshop zum Rechtsextremismus wurden wir für die Entwicklungen in der so genannten „Neuen Rechten“ sensibilisiert, die das Klischee des Rechtsextremisten widerlegt. Es wird versucht durch Begriffe wie „ethnokulturelle Identität“ positive Assoziationen zu schaffen, um unter diesem Deckmantel rassistische Haltungen in der gesellschaftlichen Mitte zu etablieren. Durch Textquellenarbeit, Videoanalyse und Betrachtung der rechtsextremen Cyberkultur kamen wir zu dem Schluss, dass der heutige Rechtsextremismus professioneller im Umgang mit Massenmedien geworden ist, die Botschaften trotz rassistischen Hintergrunds oft unverfänglich wirken und er so mehr Menschen erreicht, wodurch er eine ernsthafte Gefahr für unsere Demokratie darstellt.
Auch im Workshop zum Islamismus beschäftigten wir uns mit den Überzeugungen der Anhänger, wobei klar zwischen der Religion und der extremistischen Ideologie unterschieden werden muss. Die Kursleiterinnen verdeutlichten, inwiefern islamistische Vorstellungen unserer freiheitlichen-demokratischen Grundordnung widersprechen, so sind beispielsweise die geforderte Gottesherrschaft einerseits und die im Grundgesetz verankerte Volkssouveränität andererseits unvereinbar. Auch wenn die Schlagzeilen zu islamistischen Attentaten momentan abnehmen, so stellt der Islamismus keine geringere Gefahr dar, da sich Gruppierungen wie der Islamische Staat nun im Untergrund bewegen und beispielsweise Einzeltäteranschläge weiterhin möglich sind.
Mit der stückweisen Radikalisierung Jugendlicher und deren gesellschaftlicher Entfremdung beschäftigten wir uns im Workshop zum Linksextremismus. In Gruppenarbeit behandelten wir linksextremistische Zielvorstellungen wie die klassenlose Gesellschaft, wobei uns klar wurde, dass Vorstellungen wie die von Marx, Lenin, Trotzki und Stalin demokratiefeindlich sind und allzu schnell auch auf Gewalt und Repression gegen Andersdenkende und Minderheiten aufbauen. Hiernach beschäftigten wir uns anhand von Plakaten und Stickern linksextremistischer Organisationen mit Aktionsfeldern der linksextremen Szene. Auffällig war dabei für uns, dass auch einige dieser Sticker bei uns in der Schule zu finden sind. Besonders schockiert waren wir als Jugendliche und Schüler aber darüber, dass Linksextremisten seit geraumer Zeit gezielt versuchen, umweltaktivistische Bewegungen zu unterwandern, um Sympathien zu erhalten und Jugendliche dadurch ins linksextreme Spektrum zu ködern. Gerade die Klima-/Umweltthematik liegt uns ja als jungen Menschen sehr am Herzen!
Mit Unmengen an neuem Wissen und einem geschärften Bewusstsein für die Gefahren jeglicher Arten des Extremismus und dessen Auftreten in unserem Alltag, endete der Fachtag Extremismus für uns.

Pauline (Q1)

Confidentia in futurum