Fortbildung zum Umgang mit chronischen Krankheiten im Schulalltag
Diabetes, Asthma oder Lebensmittelallergien häufen sich in den letzten Jahren auch bei Schülerinnen und Schülern. Um die Pädagogen mit Grundinformationen zu Erscheinungsformen chronischer Krankheiten und über die rechtlichen Aspekte bei der Ersthilfe aufzuklären, veranstalteten die Grundschule Düdelsheim, die Stadtschule Büdingen und das Wolfgang-Ernst-Gymnasium einen gemeinsamen pädagogischen Tag im Foyer des Gymnasiums.
Klinischen Studien zufolge leiden heute bis zu zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen an chronischen Krankheiten. Das verändert natürlich auch den Schulalltag: Die einen müssen das Klassenzimmer verlassen, um den Blutzucker zu messen, die anderen haben in den Spitzenzeiten des Pollenflugs stets das Asthmaspray griffbereit, um sich wieder genügend Luft zu verschaffen.
Wenn die Kinder souverän mit ihren Einschränkungen umgehen können und mit Arzt und Eltern den richtigen Gebrauch ihrer Medikamente trainiert haben, ist dies gut zu bewältigen. Dennoch gibt es immer wieder den einen Tag, an dem ein größerer Anfall von Atemnot, eine akute Unterzuckerung oder gar ein epileptischer Anfall nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch bei Mitschülern und Lehrern für große Aufregung sorgen. Jeder möchte so gut wie möglich und so schnell wie möglich handeln, um dem Kind in dieser Notsituation zu helfen. Um dabei mehr Sicherheit zu erlangen, trafen an diesem pädagogischen Tag Lehrerinnen und Lehrer der drei Schulen mit Fachspezialisten aus den medizinischen und juristischen Fachgebieten zusammen.
Der Kinder- und Jugendarzt Dr. Markus Freff von den Darmstädter Kinderkliniken moderierte die Veranstaltung und informierte über Ursachen und Folgen von Diabetes. Gerd Gnadl von der Unfallkasse Hessen berichtete umfassend über die Rahmenbedingungen und Haftungsgrundlagen bei Unfällen und in gesundheitlichen Notsituationen. Rund um das Thema Asthma und Allergien schulte Dr. Helen Straube die Workshopteilnehmer und zu Epilepsie und psychischen Krankheiten sprach Dr. Barbara Rodermund. In einer Abschlussdiskussion war Gelegenheit, konkrete Fragen der Lehrerinnen und Lehrer zu besprechen.
Die Veranstaltung wird seit 2012 hessischen Schulen mit großem Erfolg unter dem Titel „Chronische Krankheiten in der Schule – (k)ein Thema?“ von den Darmstädter Kinderklinken und in Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt, dem Hessischen Kultusministerium und der Hessischen Unfallkasse angeboten.