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Clemens Höflich erhält Stipendium

Kreisanzeiger vom 12.03.2016

BÜDINGEN (hp). „Ich habe frei erzählt, was mein Antrieb ist, Medizin zu studieren“, berichtete Clemens Höflich, Medizinstudent im ersten Semester an der Frankfurter Goethe-Universität. Der 18-jährige aus Altenstadt ist der erste Stpendiat der Stiftung Mathilden-Hospital zu Büdingen und erhielt jetzt seine Förderurkunde. Mit der Anerkennung des Stipendiums verpflichtet er sich zur Absolvierung einer Famulatur am Capio Mathilden-Hospital und zur Rechenschaft über den Fortschritt seines Medizinstudiums. Zudem erhält er während der Mindeststudienzeit von sechs Jahren ein Stipendium in Höhe von 200 Euro monatlich, mithin eine Förderung von insgesamt 14400 Euro.

Der Vorstand der Stiftung beschloss 2012, jährlich ein Stipendium zum Studium der Medizin an einen Abiturienten des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums zu vergeben. Ziel ist die Zusammenarbeit mit der Schule sowie die Förderung begabten medizinischen Nachwuchses. Wer ein Stipendium erhalten will, hat vorher einige Hürden zu überwinden, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Wolfgang Ernst Fürst zu Ysenburg und Büdingen. Dazu gehöre die persönliche nähere Begründung des Studienwunsches, Interesse an Naturwissenschaften, gute Leistungen in der Schule und Kommunikationsfähigkeit. Bis zum Ende der Schulzeit müsse außerdem ein vierwöchiges Praktikum im Capio-Mathilden-Hospital absolviert werden. Dabei lernen die Kandidaten die Bereiche Pflege, Ambulanz, Operationen, Endoskopie und Ultraschalluntersuchungen kennen. Zur Bewerbung gehören auch das Abiturzeugnis und ein Gutachten der Schule, die Beurteilung während des Praktikums und das Gespräch mit der Jury. In der sitzen neben zu Ysenburg und Büdingen der ärztliche Direktor der Klinik, Dr. Dieter Rummel, Pflegedirektorin Diana Kirscht, die Leitung des Gymnasiums und Jules August Schröder, der sich für die berufliche Förderung junger Menschen in vielfältiger Weise einsetzt.

Clemens Höflich erklärte seinen Studienwunsch damit, dass ihn der enorme Wissenszuwachs während des Medizinstudiums fasziniere. Es sei nicht unbedingt das Klischee gewesen, als Arzt allen Menschen helfen und Leben retten zu wollen. „Es ist auch das Fachliche, was mich interessiert“, sagte Höflich.

„Wir möchten die menschliche Seite des Kandidaten kennen lernen. Und wir wollen wissen, wie ernst es ihm mit seinen Absichten ist“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. „Er hat vier Wochen seiner Freizeit für das Praktikum geopfert und sein Interesse deutlich gemacht“, würdigte Rummel den jungen Mann. „Verschieben Sie nie eine Prüfung. Lernen Sie jeden Tad“, gab er ihm einen Rat. Und auch Schröder war beeindruckt. „Wir haben bei ihm viel Eigeninitiative entdeckt.“

Bisher hätten acht Bewerber die Voraussetzungen an die Vergabe des Stipendiums mit hohem Leistungsstand erfüllt. Doch nur Clemens Höflich habe bisher einen Studienplatz in Medizin erhalten. „Umso unverständlicher ist für die Stiftung die Tatsache, dass sieben der acht hochmotivierten jungen Leute bisher keinen Studienplatz im Inand wie im Ausland erhalten konnten und zum Teil andere Berufsziele gewählt haben. Und dies angesichts eines viel beklagten Mangels an Ärzten in Deutschland“, bedauerte zu Ysenburg und Büdingen.

Aktuell haben sich zwei Bewerber der Stiftung vorgestellt, die 2017 Abitur machen. Schüler des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums, die in diesem Jahr Abitur machen, haben die Möglichkeit, sich bis zum 1. April um ein Stipendium für eine Medizinerausbildung zu bewerben. Bewerbungen richten sich an: Stiftung Mathilden-Hospital zu Büdingen, Stiftungsjury, Am Schlag 9, 63654 Büdingen.

Confidentia in futurum